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Hier finden Sie sowohl neue als auch archivierte News Rund um das Thema Linux. Ein Archiv sortiert nach Monaten ist derzeit noch in Arbeit

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September 21, 2008

News

4. Juni


Als äußerst erfolgreich bezeichnen die Veranstalter den LinuxTag 2007, der erstmals in Berlin stattfand und nach offiziellen Angaben mehr Besucher als im letzten Jahr anzog.

Angesichts von 9600 Besuchern zeigten sich die Veranstalter, der LinuxTag e.V. und die Messe Berlin, zufrieden. Am 1. Juni unterzeichneten beide Organisationen einen Vertrag über eine langfristige Zusammenarbeit. Der LinuxTag wird also in den nächsten Jahren in Berlin bleiben und im Mai 2008 das nächste Mal stattfinden.

Die auch dieses Jahr durchgeführte Besucherbefragung ergab nach Angaben des LinuxTag, dass 94 Prozent der Besucher einen guten oder sehr guten Gesamteindruck von der Veranstaltung hatten. 85 Prozent waren mit dem geschäftlichen Ergebnis ihres Messebesuchs zufrieden. 90 Prozent gaben dem Vortragsprogramm gute Noten und ebensoviele äußerten die Absicht, im nächsten Jahr wieder zu kommen.

Rund 14 Prozent der Besucher gaben an, in Behörden oder öffentlichen Verwaltungen tätig zu sein. Insofern konnte der Business- und Behördenkongress des LinuxTags vom Umzug nach Berlin profitieren. Doch auch bei den freien Vorträgen gab es eine Steigerung auf über 200 Vorträge. An der Messe beteiligten sich 47 kommerzielle Aussteller und 80 Open-Source-Projekte.

1. Juni


Auf dem Berliner Messegelände ist der LinuxTag 2007 eröffnet worden. Die Veranstalter Messe Berlin und LinuxTag e. V. erwarten bis zum Samstag rund 10.000 Besucher in den Messehallen unter dem Funkturm.

Berlins Wirtschaftssenator Harald Wolf würdigte zur Eröffnung des LinuxTags und der parallel stattfindenden IT-Anwendermesse IT Profits das viel versprechende Konzept aus internationalem Open-Source-Event und regionaler IT-Fachmesse. Der Berliner Politiker erwartet spannende Ergebnisse aus der Kombination der beiden ITK-Plattformen.

Der diesjährige LinuxTag steht unter dem Motto Come in, we're open!. Die Leitthemen des erstmals in Berlin stattfindenden Community- und Business-Events sind Virtualisierung von Betriebssystemen, technische Möglichkeiten für das Web 2.0 und Neuigkeiten aus der Welt freier und Open-Source-Software.

Im Rahmen des umfangreichen Vortragsprogramms werden unter anderem Alan Cox, einer der Hauptentwickler des Linux-Kernels, Matthias Ettrich, der Erfinder des KDE-Desktops, und Larry Ewing, GNOME-Entwickler und Schöpfer des bekannten Linux-Maskottchens Tux, referieren. Rund 80 freie Projekte werden in der Ausstellung neben 47 kommerziellen Ausstellern ihre Arbeit präsentieren. Neben den freien Vorträgen ist ein kostenpflichtiger Business- und Behördenkongress in den LinuxTag integriert. Hochrangige Vertreter aus mehreren Bundesministerien wollen in diesem Rahmen über die Vorzüge freier Software in der Verwaltung referieren.

30. Mai


Laut Medienberichten soll das letzte Woche angekündigte Produkt LINA, das es Linux-Applikationen auf anderen Plattformen ermöglichen soll, in einem nativen Aussehen ausgeführt zu werden, auf eine virtuelle Maschine aufsetzen.

Wie funktioniert Lina? Diese und weitere Fragen stellten sich nicht nur Interessenten letzte Woche, als OpenLina ein Produkt ankündigte, die es Linux-Anwendungen erlauben soll, unter Mac OS X oder Windows nativ und ohne eine Portierung ausgeführt zu werden. Nun will LinuxDevices.com das Geheimnis hinter Lina lüften und beschreibt die Struktur der Software.

Laut LinuxDevices.com wird Lina wie bereits vermutet auf einer virtuellen Maschine aufsetzen. Wie auch bei Java werden Nutzer eine für ihre Plattform geschriebene Maschine installieren müssen. In dieser wird schlussendlich die eigentliche Applikation gestartet. Im Falle von Lina wird die Maschine allerdings aus einer Linux-Umgebung bestehen. Laut Aussage von Nile Geisinger, CTO des Startups, müssen Linux-Applikationen zwar speziell für Lina compiliert werden, dies sollte aber nicht schwieriger als der Bau einer Applikation für andere Distributionen sein.

Des weiteren heißt es im Artikel, dass Lina einen x86-Prozessor virtualisieren und auf einen modifizierten Kernel 2.6.19 aufsetzen wird. Die Software wird darüber hinaus angepasste Bibliotheken enthalten, die unter anderem System- oder Bibliotheksaufrufe abfangen und an das eigentliche Betriebssystem weiterleiten. Lina soll im momentanen Stadium der Entwicklung nach der Installation 40 MB auf der Festplatte belegen. Der Download der Maschine soll 15 MB groß sein.

Auch wenn an Lina bereits seit etlichen Jahren gearbeitet wird, ist die Entwicklung noch nicht fertig. Viele Funktionen oder Bibliotheken werden noch nicht unterstützt. Unter anderem kommt die Applikation laut Aussage der beteiligten Entwickler noch nicht komplett mit GTK+ zurecht. Ferner werden USB-Geräte oder andere Hardware-Komponenten noch nicht unterstützt. Immerhin soll die Unterstützung von Qt abgeschlossen sein. Der Fokus der Entwicklung liegt im Moment aber noch auf Konsolen- und Web-Applikationen.

Das Ziel von Lina ist es, Linux-Anwendungen auf mehreren Systemen lauffähig zu machen. Für Anwender kann der Einsatz von Lina zu einer schrittweisen Migration zu Linux führen, behauptet der Hersteller. Anstatt das gesamte System zu Linux zu migrieren, können zunächst einzelne Linux-Anwendungen unter Windows oder Mac OS X ausgeführt werden.

Lina soll im Juni 2007 unter der GPL Version 2 veröffentlicht werden. Für die Verwendung in proprietären Produkten soll es eine Lina Commercial License geben. Die Applikation wird für Windows, Mac OS X und mehrere Linux-Distributionen zur Verfügung stehen.

26. Mai


Wie bereits angekündigt bietet Dell nun drei Rechnermodelle in den USA mit vorinstalliertem Ubuntu 7.04 an.

Das Linux-Angebot des Herstellers ist allerdings alles andere als leicht zu finden. Kein Link von der Hauptseite verweist auf das Angebot. Die Linux-Seite warnt erst einmal davor, dass Linux nicht Windows ist, und bietet einen Link zu Dell-PCs mit Windows an. Ein weiterer Link führt zu den Ubuntu-PCs. Daneben werden auch Rechner mit FreeDOS angeboten.

Die drei Rechner mit Linux sind der Desktop Dimension E520 N (ab 599 US-Dollar), das Notebook Inspiron E1505 N (ab 599 USD) und der Desktop XPS 410 N (ab 849 USD). Sie sind vermutlich nur in den USA erhältlich. Der Preis liegt etwas unter dem von Systemen mit Windows Vista. Wie üblich bietet Dell Support für die Geräte an. Updates und Support gibt es ferner von linux.dell.com. Weitere Einzelheiten zum Angebot wurden bereits am 22. Mai bekannt.

25. Mai


In wenigen Tagen will das junge Unternehmen Lina seine Technologie LINA vorstellen, mit der Anwendungen unter Linux compiliert und auf vielen Plattformen eingesetzt werden können.

Laut Lina gibt es heute zehntausende von freien Anwendungen, die unter Linux verfügbar sind, unter Windows und Mac OS X jedoch nicht. Dieses Problem will das sechs Jahre alte Unternehmen mit einer Technologie überwinden, die es in den letzten vier Jahren entwickelt hat. Diese soll die besten Eigenschaften von plattformunabhängigen Lösungen in sich vereinen. Technische Details sind noch nicht verfügbar, jedoch ist anzunehmen, dass es sich um eine Virtualisierungslösung handelt, die die Systemaufrufe von Linux in geeigneter Weise auf das Hostsystem abbildet.

Auf den ersten Blick scheint es keine Vorteile zu haben, wenn Linux-Programme unter Windows laufen, wo es ohnehin viel mehr Programme gibt. Doch Autoren, die Lina nutzen, müssen sich laut Lina nicht mehr mit Portierungsproblemen herumschlagen. Sie schreiben eine Linux-Anwendung, die dann auf mehreren Systemen läuft. Für Linux könnte das den Vorteil haben, dass bald mehr Anwendungen zur Verfügung stehen. LINA wird auch unter Linux laufen und damit das Fragmentierungsproblem zwischen den verschiedenen Distributionen, wie das Unternehmen es sieht, lösen.

Für Anwender kann der Einsatz von LINA zu einer schrittweisen Migration zu Linux führen, behauptet der Hersteller. Anstatt das gesamte System zu Linux zu migrieren, können zunächst einzelne Linux-Anwendungen unter Windows oder Mac OS X ausgeführt werden.

LINA wird im Juni 2007 unter der GPL Version 2, veröffentlicht. Für die Verwendung in proprietären Produkten soll es eine LINA Commercial License geben. LINA wird für Windows, Mac OS X und mehrere Linux-Distributionen, darunter Ubuntu, Fedora und OpenSuse, zur Verfügung stehen. In der Zwischenzeit gibt es bereits Fanartikel zu erwerben.

Der Name LINA ist ein Akronym, das nach Firmenangaben für LINA is not an acronym steht. Es ist damit nicht nur rekursiv, sondern auch paradox.

24. Mai


Das US-amerikanische Vehicle Infrastructure Integration Consortium (VIIC) startet eine Machbarkeitsprüfung, in der Linux in den Fahrzeugen zum Einsatz kommen wird.

Das Konsortium hat sich hierfür für Wind Rivers General Purpose Platform, Linux Edition, als Entwicklungsplattform für das On-Board Equipment (OBE) entschieden. Mitglieder des Konsortiums sind einige der führenden Automobil-Unternehmen in den USA, darunter BMW, DaimlerChrysler, Ford und General Motors. Die OBE-Initiative des VIIC zielt auf die Entwicklung einer gemeinsamen, standardisierten Infrastruktur für die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und zwischen Infrastruktur und Fahrzeug. Dadurch sollen Sicherheit und Mobilität verbessert sowie Dienste für Autofahrer bereitgestellt werden.

Das VIIC, 1994 gegründet, soll die US-amerikanische National Vehicle Infrastructure Integration Coalition, einen Verbund aus Verkehrsministerien und Fahrzeugherstellern, bei der Machbarkeitsprüfung für ein landesweites Fahrzeug-Infrastruktur-Programm mit der Entwicklung von Kommunikationsstandards, Implementierungsstrategien und Leistungsbeschreibungen unterstützen.

Das On-Board Equipment für Fahrzeuge soll eine OSGi-/Java-basierte Plattform sowie Fahrzeug- und Mensch-Maschinen-Schnittstellen bereitstellen. GPS, Dedicated Short Range Communications- (DSRC-) Technik, WAVE-Stacks und Java-APIs sollen ebenfalls eingebunden werden. Anforderungen für den Betrieb sind der Aufbau von Netzen sowie von digitalen Funk- und Kommunikationssystemen auf den Hauptverkehrsstrecken in den USA. Zu einer streckenbegleitenden Infrastruktur können auch Telematik-Systeme und der Einbau von entsprechenden Systemen und Sensoren im Fahrzeug gehören.

23. Mai


Der Hardware-Hersteller Dell hat seine Pläne, Linux auf ausgewählten Systemen auszuliefern, konkretisiert.

Wie der Produzent unter direct2dell.com bekannt gab, wird Dell auf ausgewählten Systemen optional Ubuntu als Betriebssystem anbieten (wir berichteten). Die Distribution soll alle offiziellen Ubuntu-Pakete enthalten und funktionell nicht beschnitten sein. Alle optionalen Hardware-Komponenten sollen auch unter Linux nutzbar sein. Nach Angaben von Dell will der Hersteller nur die Komponenten in sein Angebot aufnehmen, die auch eine stabile und ausgereifte Linux-Unterstützung aufweisen. Die Konfiguration der Hardwarekomponenten wird ebenfalls durch Dell erfolgen, so dass das neue System sofort einsatzbereit ist. Dell will überwiegend auf offene Treiber setzen. Sollte es allerdings keinen offenen Treiber, wie im Falle von Linuxant und Intel PRO/Wireless 3945 geben, wird Dell Closed-Source-Lösungen integrieren.

Zukünftig wird Dell den Käufern auf seiner Seite eine Auflistung aller unter Linux unterstützen Systeme zur Verfügung stellen. Komponenten, die noch nicht unterstützt werden, sollen zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls unter Linux betrieben werden können. Das passiert allerdings nicht über Nacht, schreibt der Hersteller. Wie uns vorliegenden Unterlagen entnommen werden kann, drängt das Unternehmen allerdings Hersteller, deren Komponenten in Dells Lösungen verbaut werden sollen, auf Open Source zu setzen. Zukünftig akzeptiert das Unternehmen für manche Komponenten nur noch quelloffene Treiber.

Softwareseitig wird Dell keine Unterstützung von proprietären Audio- und Videocodecs, die nicht Teil der Ubuntu-Distribution sind, anbieten. Unter anderem wird das Produkt keine Software für MPEG 1/2/3/4, WMA, WMV, DVD und Quicktime anbieten. Nach Angaben von Dell werden allerdings im Moment Optionen evaluiert, auch diese unter Ubuntu zu unterstützen.

Um welche Modelle es sich handeln wird, gab der Hersteller noch nicht bekannt. Berichten zufolge will das Unternehmen anfangs drei Modelle anbieten. Neben einem Dimension E520 Desktop sollen nach Angaben von DektopLinux.com auch der Laptop Inspirion 1505 und XPS 410 unter Linux betrieben werden können. Die Aussage deckt sich ebenfalls mit einer angeblichen Email eines Dell-Mitarbeiters, der neben denselben Modellen auch ein Auslieferungsdatum nannte. Demnach plant Dell, sein Linux-Angebot bereits am 24. Mai zu starten.

21. Mai


Die Free Software Foundation will mit der Kampagne Play OGG für den Einsatz des freien Audioformats OGG werben.

Das Audioformat OGG Vorbis ist für die Free Software Foundation (FSF) aus ethischen, rechtlichen und technischen Gründen dem MP3-Format überlegen. Es ist frei von Patentansprüchen und Lizenzforderungen.

Dagegen begibt man sich mit MP3 in ein Patent-Minenfeld. Laut FSF zahlt jeder Distributor, der Musik im MP3-Format liefert, für jedes Stück eine Lizenzgebühr an die MP3-Patentinhaber. Auch Softwareentwickler, deren Software mit MP3 umgeht, sind betroffen. Da dies für OGG nicht gilt, ist FSF-Direktor Peter Brown zufolge OGG die sicherte Lösung, wenn man mit komprimierten Audiodaten umgeht.

Die FSF führt zwei aktuelle Fälle als Beispiele für die Gefahren an, die MP3-Entwicklern und -benutzern drohen. In einem noch nicht rechtskräftigen Urteil wurde Microsoft zu Lizenzzahlungen von 1,5 Mrd. US-Dollar für die Verwendung von MP3 verurteilt, obwohl das Unternehmen der Ansicht war, alle erforderlichen Lizenzen erworben zu haben. Selbst reine Anwender, die MP3-Dateien in ihren Playern abspielen, können verklagt werden, wie ein anderer Fall in Texas zeigt.

So ist laut FSF für Software-Entwickler und Anwender OGG die einzig sichere Methode, sich zu schützen. Viele Geräte und Programme unterstützen OGG bereits und die FSF will sich dafür einsetzen, das Format weiter zu verbreiten. Daneben sucht die FSF auch nach Unterstützern, um sich verstärkt für die Abschaffung von Softwarepatenten einsetzen zu können. Für die Kampagne wurde die Webseite playogg.org eingerichtet.

19. Mai


Die Ankündigung der Schirmherrschaft über den LinuxTag hat viele Rückmeldungen ergeben und großes Interesse hervorgerufen, so dass sich der LinuxTag zur Veröffentlichung einer Erklärung entschlossen hat.

Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern, hat die Schirmherrschaft über den LinuxTag 2007 übernommen. Die Nachricht hat viele Reaktionen ausgelöst, darunter auch einige, die die Positionen des Bundesministers zu den Themen Elektronische Überwachung und Bürgerrechte kritisch hinterfragen.

In einer aktuellen Erklärung schreibt der LinuxTag e.V. nun, eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Themen zu begrüßen, sieht diese jedoch nicht im unmittelbaren Fokus der Veranstaltung. Das Ziel des LinuxTag e. V. ist es, Freie Software zu fördern. Dieses Ziel ist uns sehr wichtig und unser Hauptanliegen. Der LinuxTag e. V. vertritt die Meinung, dass durch den konsequenten Einsatz von Freier Software in der öffentlichen Verwaltung ein großer Beitrag für die Transparenz des Verwaltungshandelns geschaffen werden könnte. Und hierfür ist der jeweilige Bundesminister des Innern ein wichtiger Partner, ohne den die Erfolge in der Vergangenheit nicht möglich gewesen wären.

Auch Schäuble verfolgt nach Ansicht des LinuxTag e.V. das Ziel, freie Software zu fördern und einzusetzen. Ferner verweist der Verein auf die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern (BMI). Der LinuxTag sah sich schon immer als eine Plattform, auf der auch konträre Themen diskutiert werden, wenn diese Themen einen Bezug zu Linux, Open Source oder Freier Software aufweisen. Auf dem LinuxTag 2007 haben daher auch Meinungen ihren Platz, die mit der Position unseres diesjährigen Schirmherren nicht übereinstimmen, so der LinuxTag weiter. Unter dem Eindruck des großen Interesses planen wir weiterhin unter Beteiligung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung eine offene Diskussionsveranstaltung, die sich dem Thema "Vorratsdatenspeicherung und ihre Auswirkung auf Freie Software" annehmen wird.

Nach Angaben der Veranstalter würden Proteste ihre Wirkung verfehlen, schon weil Minister Schäuble nicht persönlich anwesend sein wird. Der LinuxTag fordert deshalb alle Besucher und Interessenten auf, sich ihre eigene Meinung zu bilden. An alle Interessierten erging deshalb die Einladung, auf dem LinuxTag ihre Meinung mit den LinuxTag-Mitgliedern auszutauschen.

18. Mai


Das Projektportal SourceForge.net, das zehntausende von freien Projekten beherbergt, hat den Testbetrieb des neuen Dienstes Marketplace angekündigt.

Marketplace will Open-Source-Experten mit interessierten Kunden zusammenbringen, die Dienstleistungen benötigen. Es besteht aus einem neuen Menüpunkt Services für jedes Projekt, dessen Verwaltung den Administratoren des jeweiligen Projektes obliegt. Laut einer Mitteilung an die Administratoren können diese über ihr Menü Öffentliche Informationen den Punkt bezahlte Dienste für das Projekt bearbeiten.

Genauere Informationen finden sowohl Anbieter als auch potentielle Kunden der Dienste in der Marketplace-Hilfe. Offenbar ist eine Bewertungsmöglichkeit der Angebote von einem bis fünf Sternen vorgesehen. SourceForge verwaltet auf Wunsch die Zahlungen über Kreditkarte oder Paypal, wofür eine Gebühr erhoben wird. Bei anderen Zahlungsweisen, die ohne die Hilfe von Sourceforge abgewickelt werden, ist der Dienst offenbar kostenlos.

17. Mai


Die vierte Alphaversion der Linux-Distribution OpenSuse 10.3 steht zum Download und Test bereit. Seit der letzten Version vor fünf Wochen wurden zahlreiche Änderungen durchgeführt. Der YaST Meta Packages Handler wurde aufgenommen. Mittels InstLux kann die Installation von Windows aus gestartet werden. ZenWorks wurde entfernt. Das nicht mehr gepflegte teTeX wurde durch Tex Live ersetzt, dessen Umfang die Einführung einer sechsten CD notwendig machte. Erste Teile von KDE 4 wurden aufgenommen. OpenOffice.org wurde auf Version 2.2 und GNOME auf Version 2.18.1 aktualisiert.

Auch OpenSuse trifft nun Maßnahmen, um die Bootzeit zu verkürzen. Die Distribution hat startpar optimiert, um die Init-Skripte schneller zu verarbeiten.

Erste Änderungen zur Unterstützung der PlayStation 3 (ab Alpha 5 soll eine Installation möglich sein) wurden ebenso integriert wie Linux 2.6.21 mit aktualisiertem AppArmor. Die Größe einiger Pakete wurde reduziert und die Abhängigkeiten bereinigt. Die Installation soll in weiteren Sprachen möglich sein.

Der größte derzeit bekannte Fehler in Alpha4 ist, dass während der Installation kein Online-Update angeboten wird. Weitere Fehler kann man an die Entwickler melden. Nach einigen weiteren Testversionen soll OpenSuse 10.3 am 4. Oktober freigegeben werden.

Der Download des Systems, das auf sechs CDs oder einer DVD Platz findet, ist über BitTorrent oder von den OpenSuse-Servern möglich. Wer bereits die Medien von SUSE 10.3 Alpha3 besitzt, kann die Delta-ISOs herunterladen, um Bandbreite zu sparen. Darüber hinaus bietet das Projekt zusätzliche CDs mit Sprachpaketen und binären Addons an. Die Architekturen x86, x86_64 und PPC werden unterstützt.

16. Mai


Über ein Jahr nach der letzten Freigabe der stabilen Version 4.1 der GNU Compiler Collection haben die Entwickler eine neue neue Version freigegeben.

Wie schon GCC 4.1 bringt auch GCC 4.2 eine große Zahl von Änderungen und Neuerungen mit sich. GCC 4.2 unterstützt ab sofort OpenMP für die C-, C++- und Fortran-Compiler. Diverse Compiler wurden darüber hinaus um Kontroll- und Warn-Optionen erweitert, die falsche Syntax oder unsaubere Verwendung des Standards bemängeln. Die neuen Optionen -fstrict-overflow und -Wstrict-overflow sollen Überläufe in Schleifen erkennen und den Programmierer entsprechend warnen bzw. den Compilierprozess abbrechen. Die bereits seit der Version 4.0 überholten Operatoren <?, >?, <?=, und >?= in C++ wurden nun endgültig entfernt.

Zu den weiteren Neuerungen der aktuellen Version von GCC gehört die Option -mtune=generic, die einen generischen Code erlaubt, der auf AMD Athlon, AMD Opteron, Intel Pentium-M, Intel Pentium 4 und Intel Core 2 lauffähig sein soll. -mtune=native und -march=native werden dagegen einen für eine Plattform bestimmten Code generieren. Unter Sparc unterstützt GCC 4.2 darüber hinaus den Broadcom SB-1A Kern. Eine Liste aller Änderungen kann dem Changelog von GCC 4.2 entnommen werden.

Der Quellcode von GCC 4.2 kann von zahlreichen Mirror-Servern heruntergeladen werden. Neben einem Archiv bietet das Team auch dedizierte Diffs für die Version 4.1.2 zum Download an.

15. Mai


Red Hat lässt unter dem Namen Liberation (Befreiung) neue Schriftarten entwickeln, die den weit verbreiteten Schriften von Microsoft wie Arial eine freie Alternative gegenüberstellen sollen.

Die von Red Hat in Auftrag gegebenen Liberation-Schriften sind durch einen Markeneintrag geschützt und werden unter der GPL-Lizenz mit zusätzlichen Freiheiten offeriert. Die Verwendung dieser Schriften hat keinen Einfluss auf die Lizenz, unter der man Dokumente weitergibt, die diese Schriften verwenden. Der genaue Text der Lizenz ist in den Download-Paketen enthalten.

Die Liberation-Schriften umfassen drei Schriftart-Familien. Sans ist ein Ersatz für Arial, Albany, Helvetica, Nimbus Sans L und Bitstream Vera Sans, Serif ersetzt Times New Roman, Thorndale, Nimbus Roman und Bitstream Vera Serif), und Mono ist ein Ersatz für Courier New, Cumberland, Courier, Nimbus Mono L und Bitstream Vera Sans Mono. Die Arbeit an den Schriften sind noch nicht abgeschlossen. Angeblich sind sie vollständig benutzbar, es fehlen jedoch noch die Hinting-Informationen für TTF, die später nachgereicht werden sollen.

Red Hat spendet diese Schriften nach eigenen Angaben an die freie Software-Gemeinschaft, um sich bei allen zu bedanken, die das Unternehmen erfolgreich gemacht haben. Die Liberation-Schriften stehen zum Download sowohl als Tar-Archiv als auch in Form von RPM-Dateien für Red Hat Enterprise Linux 2.1, 3, 4 und 5 bereit.

Die Schriften sollen metrisch zu den Microsoft-Schriften äquivalent sein. Während die Microsoft-Schriften zur kostenlosen Nutzung zum Download bereitstehen, können sie von den Distributoren freier Software aus Lizenzgründen nicht mitgeliefert werden. Zahlreiche hochwertige Schriften können bei verschiedenen Anbietern auch käuflich erworben werden. Die von den Distributoren mitgelieferten Schriften sollten jedoch frei sein. Neben Liberation stehen dafür einige Alternativen wie Libertine, Gentium, Dejavu und andere zur Verfügung.

14. Mai


Intel hat freie Treiber für den Mobil-Chipsatz 965GM Express veröffentlicht, der Teil der künftigen Santa Rosa-Plattform ist.

Der Chipsatz 965GM Express, eigentlich eine Familie von ähnlichen Chipsätzen, gehört zur vierten Generation von Intels Grafikarchitektur. Er soll die fortgeschrittenen Rendering-Features der aktuellen Grafik-APIs unterstützen. Zu seinen Fähigkeiten zählen programmierbare Vertex-, Geometrie- und Fragment-Shader.

Intel will nach eigenen Angaben verstärkt mit X.org und Mesa zusammenarbeiten, um die Treiber kontinuierlich zu verbessern. Der neue Chipsatz wird daher im Rahmen des Intel-Treibers Version 2.0 für X.org, einem DRM-Kernelmodul für die 3D-Grafik und einem Mesa 3D GL-Treiber (ab Mesa 6.5.3) unterstützt. Separate Download-Möglichkeiten für diesen Treiber sind zur Zeit nicht vorhanden. Der anfängliche Code kann über das git-Quellcode-Verwaltungssystem von FreeDesktop.org bezogen werden. Eine Installationsanleitung für das Compilieren ist vorhanden.

Der neue Treiber, der auch die meisten älteren Intel-Chips abdeckt, fügt Unterstützung für das native Programmieren des Videomodus für alle Chips ab i830 hinzu. Die Erkennung und Auswahl des Video-Modus erfolgt normalerweise automatisch. Das Hotplugging von Monitoren, dynamische erweiterte und zusammengeführte Desktops sowie unabhängige Rotation des Bildes für jeden Monitor gehören zu seinen weiteren Fähigkeiten. Diese Fähigkeiten des X-Servers werden nach und nach auch in die anderen Grafiktreiber eingebaut. Version 1.3 des X-Servers von X.org ist dafür Voraussetzung.

13. Mai


Die österreichischen Linuxwochen beginnen mit einer Veranstaltung in Salzburg mit Vorträgen und Workshops.

In Salzburg findet am 8. Mai die erste Veranstaltung im Rahmen der Linuxwochen statt. Bereits ab 13 Uhr werden Vorträge, Workshops und eine Podiumsdiskussion abgehalten.

Wer sich im Moment auf die Suche nach seiner Linux-Zusammenstellung der Wahl macht, findet unter den kostenfrei verfügbaren bereits eine große Auswahl. Speziell in Österreich haben sich die Distributionen OpenSuSE und Ubuntu Linux etabliert. Neben OpenSuSE und Ubuntu werden auch Fedora sowie andere Themen vorgestellt.

Martin Lasarsch, SUSE LINUX Products GmbH, zeigt die aktuelle Version 10.2 und gibt Ausblick auf die nächste, die Ende September erscheinen soll. Julius Bloch, Ubuntu, führt im Workshop die einfache Installation von Ubuntu Linux vor und zeigt, wie man als Anwender selbst im Entwicklungsprozess tätig werden kann. Das aktuelle Ubuntu Linux Version 7.04 erschien Ende April.

Die weiteren Termine der Linuxwochen sind: Eisenstadt (11. und 12. Mai), Graz (19. Mai), Krems (25. Mai), Wien (31. Mai bis 2. Juni), Abschluss-Event: 16. bis 22. Juli (Camp07).

Die weiteren Termine der Linuxwochen sind: Eisenstadt (11. und 12. Mai), Graz (19. Mai), Krems (25. Mai), Wien (31. Mai bis 2. Juni), Abschluss-Event: 16. bis 22. Juli (Camp07).

Die Linuxwochen finden alljährlich als dezentrale Open-Source-Roadshow in ganz Österreich statt. Wie der freie Zugang zur Software eine Säule von Linux ist, gehört der freie Zugang zur Information zur Philosophie der Linuxwochen. Daher ist der Eintritt zu den Linuxwochen kostenfrei.

12. Mai


Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble hat die Schirmherrschaft über den LinuxTag, der erstmals in der deutschen Hauptstadt Berlin stattfindet, übernommen. Mit seiner Unterstützung betont der CDU-Politiker die Vorteile von freier und Open-Source-Software, in der öffentlichen Verwaltung Haushaltsmittel einzusparen und die Sicherheit des IT-Einsatzes zu erhöhen. Schäuble sieht sein Ministerium in der Pflicht, diese Vorteile der Verwaltung nahe zu bringen.

Das Bundesministerium fördert den Einsatz von freier und Open-Source-Software als Ergänzung und Alternative zu proprietärer, lizenzkostenpflichtiger Software und begleitet den LinuxTag als Unterstützer seit vielen Jahren. Sein Ministerium beteiligt sich am LinuxTag 2007 mit der Zusammenstellung des Behördenkongresses und mit der Vorstellung eines erfolgreichen Projektes unter Linux zur Fußball-WM in Deutschland.

Wie in den vorigen Jahren hat der LinuxTag e.V. außerdem das eTicket-Programm gestartet, um vielen Interessenten aus der freien Software-Welt einen kostenlosen Besuch des LinuxTag 2007 zu ermöglichen. Über 200 Schlüsselpersönlichkeiten sollen Tickets erhalten haben, die sie nach Belieben weiterverteilen können.

11. Mai


Nach Angaben von ZDNet soll eine der letzten Änderungen in der geplanten GPLv3 die Kompatibilität mit der Apache-Lizenz sicherstellen.

Laut ZDNet hat Peter Brown, Geschäftsführer der Free Software Foundation (FSF), dies am Rande der JavaOne-Konferenz bestätigt. Die Kompatibilität mit der Apache-Lizenz 2.0 war ohnehin geplant, wurde jedoch kurz vor der Veröffentlichung des dritten Entwurfs der GPLv3 unbeabsichtigt entfernt.

Die Kompatibilität der Lizenzen würde bedeuten, dass Code, der unter einer der beiden Lizenzen steht, mit Code unter der anderen Lizenz gemischt werden kann. Das Resultat müsste jedoch unter der GPLv3 stehen, da die GPL nicht erlaubt, Änderungen an der Software unter einer anderen Lizenz weiterzugeben. Die Apache-Lizenz erlaubt dies.

Zur Zeit werden die genauen Formulierungen in der GPLv3 zwischen der FSF und der Apache Foundation diskutiert. Eine kompatible Lizenz würde unter anderem einer Zusammenarbeit von Sun Java und Apache Harmony entgegen kommen.

10. Mai


Das OpenSuse-Team hat den endgültigen Termin- und Featureplan bekannt gegeben, der die Veröffentlichung von OpenSuse 10.3 für den 4. Oktober 2007 vorsieht.

OpenSuse 10.3 soll für die Architekturen x86, x86_64 und PowerPC bereitgestellt werden. Die Neuerungen dieser Version werden nach Angaben von Andreas Jaeger teilweise von den bezahlen Novell-Entwicklern und teilweise aus der Gemeinschaft der freien Softwareentwickler kommen.

Die wichtigsten geplanten Features von OpenSuse 10.3 sind wie folgt: Installation mit einer einzelnen CD, wobei eine Netzwerkverbindung vorhanden sein muss, Installation eines Systems direkt von einem Live-CD-Image, UMTS-Unterstützung, Verbesserungen in der Bibliothek zypper, Migrationsassistent instlux, Integration externer Repositorien, dynamische Update-Mirrorserver, Zusatz-CD mit Software für das Bildungswesen (hauptsächlich von unabhängigen Entwicklern erstellt), GNOME 2.20, KDE 4 als Vorschau, schnellere Startzeit, reduzierte Paketabhängigkeiten und ein kleineres Minimalsystem.

Nachdem die ersten drei Alphaversionen von OpenSuse 10.3 bereits erschienen sind, ist die vierte Alphaversion für den 16. Mai, die fünfte für 14. Juni und die sechste für 19. Juli geplant. Mit Beta 1 am 9. August, Beta 2 am 23. August, Beta 3 am 6. September und dem Release-Kandidaten am 20. September beschleunigt sich das Tempo, während sich die Distribution für die Freigabe am 4. Oktober stabilisieren soll. Die Entwicklungszeit für die neue Version wird also zehn Monate betragen, wenn sich nichts verzögert.

9. Mai


Sun Microsystems hat angekündigt, diese Woche das komplette Java-Entwicklungspaket (JDK) für die Java Plattform Standard Edition (Java SE) als Open Source freizugeben. Die Veröffentlichung erfolgt unter der GNU-Lizenz (GPL) Version 2. Damit ist Sun der Erfüllung seines Versprechens, Java komplett als Open Source freizugeben, wieder einen Schritt näher gekommen. Dass die Umsetzung des bereits vor einem Jahr angedachten Ziels so lange in Anspruch genommen hat, führt Sun auf die legalen Implikationen des Vorhabens zurück.

So besteht Java aus rund sechs Mio. Codezeilen, von denen einige bis heute nicht im vollen Besitz des Unternehmens sind. Sun zufolge sind einige der Autoren auch nicht bereit, auf ihre Urheberrechte zu verzichten. Daher plant Sun nun diese Programmteile als binäre Zusatz-Plugins für Entwickler anzubieten. Das hat das Unternehmen anlässlich der heute in San Francisco startenden JavaOne-Konferenz mitgeteilt.

Gleichzeitig hat das Unternehmen auch ein neues Entwickler-Set für Handys und mobile Geräte angekündigt, von dem sich Sun eine geschäftsträchtige Zukunft verspricht. Während Java bisher auf mobilen Betriebssystemen anderer Anbieter aufsetzte und folglich kaum Lizenzgebühren einbrachte, will man mit Java FX Mobile neben Software-Tools und -Services auch ein eigenes Java-basiertes Betriebssystem anbieten. Mit Java FX Mobile lassen sich laut Sun hochwertige Handys im Stil von Apples iPhone realisieren, das der Mac-Hersteller im Juni in den USA auf den Markt bringen will. Den genauen Preis von Java FX Mobile wollte Sun noch nicht verraten.

8. Mai


Bereits die kommende Version des Linux-Kernels soll mit einem verbesserten WLAN-Stack kommen.

Der ursprünglich unter dem Namen d80211 veröffentlichte Stack wurde von Devicescape entwickelt und bereits vor geraumer Zeit vorgestellt. Nachdem das Unternehmen die Entwicklung unter die GPL stellte, entschlossen sich die Kernelentwickler im Februar, das Subsystem in mac80211 umzubenennen und in die Version 2.6.22 des Kernels einzubinden. Entsprechende Vorbereitungen wurden bereits getroffen und das neue Subsystem in das Git-Repository des Kernels eingebunden.

Gegenüber dem alten Stack soll mac80211 vor allem durch eine verbesserte Infrastruktur und mehr Funktionen glänzen. Während in der Vergangenheit viele Treiber spezielle Wireless-Funktionen selbst implementiert haben und entsprechende Funktionen im Treiber hinterlegten, wird mit dem neuen Stack eine allgemein zugängliche Bibliothek entstehen. So wird das System unter anderem WEP, WPA, WME und Quality of Service anbieten. Programmierern soll zum Beispiel problemlos möglich sein, den nur von einer Handvoll Treibern unterstützten AP (Access Point)-Modus, auch in ihren Produkten anzubieten.

Neben dem eigentlichen Stack wird das System mit einer eigenen API (nl80211) und einem WLAN-Konfigurations-Interface (cfg80211) daherkommen. Damit werden alle neuen Treiber nicht mehr die Wireless Extensions, sondern das neue Interface zur Konfiguration nutzen. Bis allerdings alle Treiber auf den neuen Stack umgestellt wurden, kann es noch ein wenig dauern. Zwar wurden in letzter Zeit viele Treiber auf mac80211 portiert, doch findet sich keiner davon im stabilen Kernelzweig. Endanwender werden also vorerst von dem neuen Stack noch nicht direkt profitieren.

7. Mai


Wie der Linux-Distributor Red Hat in einer Mitteilung an die Kunden bekannt gab, steht allen Kunden ab sofort eine aktualisierte Version der Red Hat Enterprise Linux-Reihe zur Verfügung.

Im Gegensatz zu ständigen Updates des Herstellers, die in der Regel nur Fehlerkorrekturen bestehender Probleme aufweisen, kommen Red Hat Enterprise Linux-Updates mit funktionellen Änderungen und Neuerungen. So setzt das Produkt in der Version 4.5 (Update 5) zwar immer noch auf den Kernel 2.6.9, enthält aber gegenüber der letzten Version diverse Erweiterungen. Neben einer erweiterten Unterstützung für Infiniband bietet der neue Kernel NFS-Änderungen aus dem Kernel 2.6.17 sowie EDAC für Opteron. Zu den weiteren Änderungen gehört eine Unterstützung von Diskdump in sata_nv- und ibmvscsi-Treibern. Der 8139cp-Treiber unterstützt darüber hinaus Netdump. CIFS wurde auf die Version 1.45 aktualisiert.

Zu den weiteren Neuerungen gehört ein RHEL4 paravirtualisierter Kernel für i686- und x86-64-Archtekturen sowie RHEL4.5-Gästen. Zahlreiche Treiber wurden in Red Hat Enterprise Linux 4.5 auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Ferner kommt das Produkt mit qla3xxx- und qla4xxx-Treibern. RHEL 4.5 unterstützt ab sofort auch den ICH9-Chipsatz. Zum Lieferumfang des Produktes gehört OpenOffice.org 2.0, ein WPA-Supplicant-Treiber sowie Automounter Load-Balancing. Änderungen am Coredump-Server sowie ein Update von GDM runden die Änderungen ab. Das Produkt unterstützt darüber hinaus auch SAS und STAT-Geräte. ISCSI kann mittels einer GUI konfiguriert werden.

RHEL 4.5 kann durch das Red Hat Network (RHN) bezogen werden. Ferner stehen ISO-Images zur Verfügung, die allerdings ebenfalls nur mit einem gültigen RHN-Account bezogen werden können.

6. Mai


Oracle, IBM und NEC wollen ein Konsortium gründen, um gemeinsam Linux-Server in Japan abzusetzen.

Wie die japanische Zeitung Nikkei schreibt (nur Abonnenten zugänglich), ist es das erste Mal, dass einige der größten IT-Firmen der Welt gemeinsam Geräte mit freier Software anbieten. Das Konsortium soll im Juni die Arbeit aufnehmen und von Oracle geleitet werden. Neben Oracle, IBM und NEC wird erwartet, dass über zehn weitere Unternehmen, darunter Hitachi, HP, Dell und NTT Data Corp. an dem Konsortium teilnehmen.

Das Konsortium soll eine Reaktion auf eine Richtlinie der japanischen Regierung sein, ab Juli Systeme mit Linux zu bevorzugen. Die Zentralregierung hat für das Jahr 2007 einen Betrag von 1,25 Billionen Yen (umgerechnet 10,4 Mrd. US-Dollar oder 7,7 Mrd. Euro) für die Beschaffung und Wartung von Rechnersystemen vorgesehen. Zusammen mit den lokalen Regierungen soll die Zahl bei rund 2 Billionen Yen liegen. Die Staatsausgaben in diesem Bereich machen etwa 15% aller IT-Ausgaben in Japan aus.

Die japanische Regierung sieht die derzeitige exzessive Verwendung von MS Windows auf den Servern als Problem, das in weniger Freiheit bei der Systementwicklung und anderen nachteiligen Effekten führt. Die freie Verfügbarkeit des Quellcodes von Linux wird offenbar als großer Vorteil gesehen. Derzeit sollen 78% der Server in Japan unter Windows laufen, dagegen nur 14% unter Linux.

5. Mai


Die Anmeldung zum diesjährigen GnuPG-Keysigning auf dem Linuxtag ist eröffnet.

Debian-Entwickler Alexander Wirt will auch dieses Jahr wieder die Zusammenkunft organisieren und lädt GnuPG/PGP-benutzende Besucher des diesjährigen Linuxtages ein, das Web of Trust wie schon in den vergangenen Jahren zu stärken. Das Web of Trust gibt Anhaltspunkte darüber, ob der Eigentümer eines GnuPG-Schlüssels tatsächlich die real existierende Person ist, die er zu sein vorgibt. Dazu treffen sich mehrere Personen und prüfen gegenseitig ihre Identitäten an Hand von staatlich herausgegebenen Lichtbildausweisen. Erst mit der Verknüpfung zwischen einem GnuPG-Schlüssel und seinem Besitzer erhalten mit GnuPG signierte Inhalte ihre Bedeutung.

Den Sinn des Web of Trust, von Keysigning-Partys und deren Verfahren erklärt Stephan Beyer in einem Pro-Linux-Artikel ausführlich. GnuPG-Signaturen von vertrauenswürdigen Schlüsseln dienen dazu, sowohl die Integrität von Inhalten (z.B. E-Mails oder Softwarepaketen) als auch die Identität des Herausgebers (z.B des Absenders) zu bestätigen, so dass gefälschte Absender, wie sie bei Spam üblich sind, oder kompromittierte Software erkenntlich sind.

Das diesjährige Keysigning findet am Freitag, dem 1. Juni 2007, um 14 Uhr statt. Teilnehmen kann jeder, der sich ab jetzt bis zum Dienstag, dem 27. Mai 2007 anmeldet. Die Anmeldung erfolgt über eine E-Mail, die als Nachrichtentext eine Schlüssel-Identifikationsnummer pro Zeile enthält. Nach besagtem Datum sollte die Datei ksp-lt2k7.txt heruntergeladen werden. Nachdem die Teilnehmer die Korrektheit ihres Schlüssel-Fingerabdrucks verifiziert haben, ist die Liste ausgedruckt mit eingetragenen MD5- und SHA1-Summen zur Veranstaltung mitzubringen.

4. Mai


Die Entwickler der freien Desktop-Umgebung KDE haben eine Live-CD mit einer funktionsfähigen Version der kommenden Generation von KDE vorgestellt.

Die mit der Versionsnummer 0.0.12 versehene Distribution basiert auf OpenSuse und kommt mit der aktuellsten Version von KDE4. Neben typischen KDE-Anwendungen des Desktops enthält das Paket auch alle KDE-Module sowie den KDE-SVN-Stand vom 18. April dieses Jahres. Das Image ist insgesamt knapp 650 MB groß. Die Version 0.0.11 vereint in sich nur die KDE-Applikationen und ist um 200 MB kleiner.

KDE4 soll im Oktober dieses Jahres in einer stabilen Version veröffentlicht werden. Ob der Termin eingehalten werden kann, steht allerdings noch nicht fest. Bereits gestern sollte eine erste Alpha-Version der neuen Generation erscheinen und das auf der Bibliothek Qt 4.3 beruhende API der kdelibs eingefroren werden. Am 1. Juni plant das Team den Code für jegliche neuen Features zu sperren. Zu diesem Zeitpunkt soll auch entschieden werden, welche der Hauptmodule in KDE 4.0 offiziell aufgenommen werden.

3. Mai


Dell und Canonical haben eine gemeinsame Initiative angekündigt, einige Rechner für Endanwender mit vorinstalliertem Ubuntu Linux anzubieten.

Während die kurze Ankündigung keine Details enthält, macht ein Artikel auf DesktopLinux.com Angaben zu den angebotenen Rechnern. Die Informationen sollen direkt von Dell-Mitarbeitern kommen. Demnach plant Dell, einen Desktop-Rechner der Essential-Reihe, einen Desktop-Rechner der XPS-Reihe und ein Notebook der Inspiron-Reihe mit dem freien System in Version 7.04 vorinstalliert anzubieten. Die Wahl war nicht unbedingt eine Überraschung, nachdem bekannt geworden war, dass Firmenchef Michael Dell selbst Ubuntu einsetzt.

Letzten Endes soll der Grund für die Entscheidung jedoch das Ergebnis der Umfrage gewesen sein, die Dell gestartet hatte, nachdem die Nachfrage der Kunden dazu Anlass gab, über die Wirtschaftlichkeit eines solchen Schritts nachzudenken. Angeblich haben Dell und der Produzent von Ubuntu, Canonical, bereits seit Monaten Gespräche über die bevorstehende Zusammenarbeit geführt. Ende Mai schon sollen die Systeme im Angebot von Dell auftauchen.

Zugleich hat Dell ein Forum für die Linux-Anwender eröffnet und bietet ein Interview mit Mark Shuttleworth, dem Gründer von Canonical, an.

Nicht jeder hält die Wahl von Ubuntu für optimal. Der Geschäftsführer von Linspire, Kevin Carmony, ist der Ansicht, dass dieses Angebot noch nicht den Massenmarkt, sondern erst einmal die Linux-Begeisterten erreichen wird. Demzufolge wäre es ein weiser Schritt von Dell, nicht nur eine vorinstallierte Distribution zu liefern. Carmony schlägt jedoch nicht vor, die Linspire-Produkte Linspire oder Freespire einzusetzen, sondern Ubuntu, Fedora und OpenSuse. Diese Distributionen seien unter den Linux-Begeisterten die verbreitetsten und idealerweise würde Dell daher ein Dreifach-Boot-System mit allen drei Distributionen anbieten.

2. Mai


Der Entwicklungszyklus zu GNOME 2.20 wurde mit GNOME 2.19.1, dem ersten Schnappschuss der kommenden Version, eingeläutet. GNOME 2.20 soll im September 2007 fertiggestellt sein.

Version 2.19.1 richtet sich an Entwickler und sollte von normalen Anwendern nicht eingesetzt werden. Im Bereich Platform, der die grundlegenden Bibliotheken enthält, gab es einige Aktualisierungen. Es wird nun eine Entwicklerversion von glib, 2.13.0, verwendet. GTK+ dagegen blieb unverändert. Entsprechend gab es auch im Bereich der Bindungen wenig Änderungen. Im Bereich Admin wurden noch gar keine Änderungen zu Protokoll gegeben. Im Bereich Desktop gab es die meisten Änderungen. Bei ekiga und gedit handelte es sich lediglich um Korrekturen, gdm, Orca, SoundJuicer, Tomboy dagegen erfuhren zahlreiche Änderungen und Erweiterungen.

Der Quellcode von GNOME 2.19.1 steht auf den Download-Servern des Projektes für die vier Untereinheiten Platform, Desktop, Admin und Bindings bereit. Zum Compilieren kann man die aktuelle Version von GARNOME einsetzen, die zusätzliche Module bietet. Alternativ steht ein Modulset für jhbuild zur Verfügung.

Der Zeitplan der GNOME-Veröffentlichungen

steht bereits bis zum Oktober. Die nächste Entwicklerversion 2.19.2 soll schon am 16. Mai erscheinen, von da an geht es in Abständen von zwei bis drei Wochen weiter. Auch die stabilen Versionen sind bereits geplant: GNOME 2.18.2 soll am 30.Mai kommen, Version 2.18.3 am 4. Juli das Ende der Pflege von GNOME 2.18 markieren. Am 19. September soll GNOME 2.20 erscheinen, gefolgt von Version 2.20.1 am 17. Oktober.

1. Mai


Die Entwickler von Mozilla Firefox haben die vierte Alphaversion von Firefox 3.0 mit verbesserter Unterstützung von Offline-Anwendungen bereitgestellt.

Die Release Notes zählen die wichtigsten Änderungen seit der dritten Alphaversion auf. Die Javascript-Bibliothek FUEL für Entwickler von Erweiterungen wurde integriert. Ein neues Fenster für Seiteninformationen wurde geschaffen. Viele Verbesserungen und Korrekturen betrafen die Bedienoberfläche unter Cocoa. Ebenfalls die Mac OS X-Benutzer betrifft die Möglichkeit, Abstürze mittels Breakpad melden zu können. Ein weiteres Feature, die Unterstützung von Growl, musste kurz vor der Veröffentlichung noch entfernt werden, da es zu Abstürzen beim Start des Browsers kam.

Offline-Anwendungen sollen nun besser unterstützt werden. Intern können nun bestimmte Ressourcen für die Offline-Benutzung markiert werden. Bereits in den vorangegangenen Alphaversionen wurden Unterstützung für APNG, Verbesserungen in Layout und Skalierung, inkrementelle Darstellung von XML-Dokumenten, Verwendung der Grafikbibliothek Cairo, Verwendung von Cocoa unter Mac OS X, ein neues Thread-Modell und vieles mehr implementiert.

Mit Firefox 3 wollen die Entwickler die Stärken von Firefox 2, insbesondere die Sicherheit, Bedienbarkeit, Geschwindigkeit, Anpassbarkeit, Kompatibilität und Konformität zu Webstandards weiter ausbauen. Benutzer sollen besser mit Lesezeichen, der Historie, der Steuerung und Änderung der Inhalte, Drucken und Mikroformaten arbeiten können. Im Bereich der Sicherheit sollen der Schutz der Privatsphäre, Phishing-Schutz, Erweiterungen und Passwort-Verwaltung verbessert werden. Die exakte Aufzählung der Features ist nach Prioritäten geordnet, die dem Wiki des Projekts entnommen werden können. Linux Standards Base wird ISO-Standard. Die Spezifikationen der Linux Standards Base (LSB) sind nun quasi geadelt worden. Die International Organization for Standardization (ISO) nahm die Version 2.0.1 der LSB unter der Nummer 23360 als Publicly Available Specifications auf.

Die Linux Standards Base sorgt mit verschiedenen Vorschriften dafuer, dass zertifizierte Linux-Distributionen untereinander weitgehend kompatibel sind. Dazu unterscheidet die LSB zwischen allgemeinen und architekturabhaengigen Spezifikationen. Damit Programme unter verschiedenen Linux-Distributionen einer Plattform laufen, ist die Binaerkompatibilitaet auf einer Plattform nur ein Teil des Problems, eine einheitliche Verzeichnisstruktur ist mindestens ebenso wichtig.

2. November


Linux Standards Base wird ISO-Standard. Die Spezifikationen der Linux Standards Base (LSB) sind nun quasi geadelt worden. Die International Organization for Standardization (ISO) nahm die Version 2.0.1 der LSB unter der Nummer 23360 als Publicly Available Specifications auf.

Die Linux Standards Base sorgt mit verschiedenen Vorschriften dafuer, dass zertifizierte Linux-Distributionen untereinander weitgehend kompatibel sind. Dazu unterscheidet die LSB zwischen allgemeinen und architekturabhaengigen Spezifikationen. Damit Programme unter verschiedenen Linux-Distributionen einer Plattform laufen, ist die Binaerkompatibilitaet auf einer Plattform nur ein Teil des Problems, eine einheitliche Verzeichnisstruktur ist mindestens ebenso wichtig.

31. Oktober


Oracle hat mit der 10g Express Edition (XE) eine eingeschraenkte, kostenlos erhaeltliche Variante des Datenbank-Management-Systems Oracle 10g vorgestellt. Eine Vorabversion steht ab sofort zum kostenlosen Download fuer die x86-Varianten von Windows und Linux bereit -- fuer Prozessoren mit den 64-Bit-Erweiterungen AMD64 und EM64T (beide auch x64 oder x86-64 genannt) hat Oracle die Express Edition nicht im Angebot. Bis zum Jahresende will Oracle die finale Version 10g XE fertig stellen.

In einer FAQ und einem Datenblatt geht Oracle naeher auf die Unterschiede zum grossen Bruder 10g sein. Die Express Edition soll demnach sowohl fuer den privaten als auch fuer den kommerziellen Einsatz kostenlos sein. Software-Hersteller duerfen die Datenbank auch in eigene Anwendungen integrieren und kostenlos weitergeben. Support gibt's jedoch nur fuer registrierte Benutzer und nur ueber ein Web-Forum. Die maximale Groesse aller Datenbanken des Benutzers ist auf 4 Gigabyte beschraenkt. Zudem verwendet die Express Edition maximal ein Gigabyte Arbeitsspeicher und nur einen Prozessor.

Trotz dieser Beschraenkungen duerfte die Express Edition fuer die meisten Anwendungsbereiche im Heimbereich und kleineren Unternehmen mehr als ausreichen. Bisher kommen dort haeufig Open-Source-Datenbanken wie MySQL oder PostgreSQL zum Einsatz. Der Vormarsch der freien Datenbanken duerfte nur ein Grund fuer die Vorstellung der kostenlosen Oracle-Datenbank sein: Auch Microsoft plant mit dem Microsoft SQL Server 2005 Express Edition einen runderneuerten, kostenlosen Datenbank-Server als Schnupperangebot fuer Entwickler. Oracle hat zudem erst vor kurzem den MySQL-Partner Innobase zu nicht genannten Konditionen aufgekauft.

Seit Sonntag morgen steht nur noch die die Beta-Version der 10g Express Edition fuer Linux zum Download bereit -- die Windows-Version scheint Oracle zurueckgezogen zu haben. Zu den Hintergruenden schweigt sich die Webseite aus.

29. Oktober


Linux-Kernel 2.6.14 mit verbesserter Drahtlos-Unterstuetzung. Neuer Kernel mit FUSE und neuen Treibern. Der neue Linux-Kernel unterstuetzt das "File System in Userspace" (FUSE) und bringt eine neue Version der Wireless-Extensions mit. Passend dazu wurde das HostAP-System integriert, mit dem Linux zum Access Point wird. Neu sind zudem die Dateisysteme relayfs, v9fs sowie securityfs. Neben etlichen neuen Treibern kann Linux nun ausserdem Daten beim Suspend-to-Disk-Vorgang verschluesseln, so dass nach dem Aufwachen keine lesbaren Daten auf der Swap-Partition verbleiben.

Auch bei der neuen Kernel-Version 2.6.14 macht sich bemerkbar, dass kein separater 2.7-Entwicklungszweig mehr gefuehrt wird, sondern experimentelle Funktionen von Andrew Morton in seinen Kernel-Zweig aufgenommen werden. Neue Funktionen gelangen so viel schneller in den stabilen Kernel und so wartet auch Kernel 2.6.14, neben Fehlerkorrekturen, mit einigen Neuerungen auf.

Auf Seiten der Wireless-Unterstuetzung gab es gleich mehrere aenderungen: So wurden die Wireless-Extensions aktualisiert und das IEEE80211-Subsystem integriert, das beispielsweise von den ipw-Modulen fuer Intels Centrino-WLAN benoetigt wird. Das ebenfalls neu hinzugekommene HostAP-System fuer Prism-Chipsaetze, mit dem man einen Linux-Rechner als Access Point betreiben kann, setzt ebenfalls auf das IEEE80211-Subsystem.

Das neu hinzugefuegte "File System in Userspace", kurz FUSE, ist ein Modul, mit dem Nutzer unabhaengig vom Kernel eigene Dateisysteme erstellen koennen. Dies koennen auch virtuelle Dateisysteme sein, die nicht selbst Daten speichern, sondern auf ein bereits existierendes Dateisystem zugreifen. So gibt es fuer FUSE unter anderem GmailFS, mit dem sich unter Linux ein Gmail-Konto als Dateisystem mounten laesst. Dieser in Python realisierte Aufsatz nutzt FUSE im Userspace, um ein Dateisystem zu erstellen, auf das der Nutzer wie gewohnt zugreifen kann. Neu sind weiterhin die Dateisysteme relayfs, v9fs und securityfs, wobei es sich bei v9fs ebenfalls um ein Userspace-Dateisystem handelt, welches auf dem 9P-Protokoll von Plan 9 basiert.

Die Kernel-Entwickler widmeten sich ueberdies einigen Treibern. Der SATA-Treiber beispielsweise unterstuetzt weitere Chips, darunter zwei neue Promise- und einige Marvell-Chipsaetze, wobei deren Unterstuetzung bisher nur rudimentaer sein soll. Auch SATA-CD-Laufwerke lassen sich nun mittels der SATA-ATAPI-Unterstuetzung betreiben.

Interessant fuer alle Laptop-Besitzer ist die neue Verschluesselungsfunktion bei Suspend-to-Disk. Waehrend des Suspend-Vorganges wird ein temporaerer Schluessel erstellt, mit dem die auf die Swap-Partition geschriebenen Daten verschluesselt werden. Beim Aufwachen und Einlesen der Daten wird dieser Schluessel wieder zerstoert, so dass eventuell auf der Swap-Partition verbliebene, sensible Daten nicht mehr gelesen werden koennen.

Des Weiteren ist das Alsa-Soundsystem jetzt in Version 1.0.10rc1 enthalten, das vor allem Verbesserungen fuer HD-Audio bringen soll. Besonders wurden hier Fehler im Hinblick auf Chipsaetze behoben, die zwar zuvor schon als unterstuetzt galten, aber dennoch nicht richtig funktionierten. aenderungen am Direct Rendering Manager (DRM), der direkten Hardware-Zugriff ermoeglicht, fuehren dazu, dass ab sofort 3D-Beschleunigung bei einigen ATI-Grafikchips wie Radeon 9700 oder Mobility M10 funktioniert. Ferner werden weitere VIA-Chips unterstuetzt.

Zusaetzlich wurde eine ganze Reihe weiterer Treiber ueberarbeitet und aktualisiert, unter anderem die fuer diverse TV-Karten und DVB. Aber auch eine neue Version des NTFS-Treibers ist enthalten, die allerdings noch nicht mit verbesserter Schreibunterstuetzung aufwarten kann - dies wird wohl erst mit Kernel 2.6.15 der Fall sein. Weiterhin unterstuetzt der Linux-Kernel nun IBMs "Hard Drive Active Protection System" (HDAPS), das sich in modernen ThinkPads findet und bei Bewegungen des Laptops die Festplatte anhaelt und die Lese- sowie Schreibkoepfe parkt, um eine Beschaedigung der Festplatte zu verhindern. Eine ausfuehrliche uebersicht ueber alle aenderungen gibt das 2,1 MByte grosse Changelog.

Linux 2.6.14 steht ab sofort als Patch oder komplette Version zum Download bereit.

28. Oktober


Microsoft Office 2003 laeuft unter Linux. "CrossOver Office 5.0" bringt Linux Windows bei - Windows- Laufzeitumgebung Wine erreicht Beta-Stadium. Die Firma CodeWeavers konnte mit ihrem "CrossOver Office", einer speziellen Version der Windows-Laufzeitumgebung Wine fuer Linux, schon einige Erfolge dabei erzielen. So kann man etwa Dreamweaver, Internet Explorer, iTunes, Photoshop und Lotus Notes klagfrei mit Linux nutzen.

Am Dienstag veroeffentlichte CodeWeavers nun ihr "CrossOver Office 5.0". Highlight der Software: mit ihr kann man nun auch das Microsoft Office 2003 auf einem Linux-System installieren und nutzen. Allerdings ohne Outlook.

Zusaetzlich wurde Crossover Office 5.0 mit einer Virtualisierungsfunktion ausgestattet. Mit "Bottles" kann man mehrere virtuelle Windows-Umgebungen verwalten. CrossOver Office 5 kostet als Download-Version in der Standard-Edition 39,95 Dollar, fuer die Professional-Edition - mit Fokus auf Unternehmen – schlaegt sich 69,95 Dollar zu Buche.

Wine erreicht Beta-Stadium Parallel mit der Veroeffentlichung wurde Wine 0.9 freigegeben. Kaum verwunderlich – betaetigt sich CodeWeavers federfuehrend bei der Entwicklung von Wine. Laut den Entwicklern hat die Software, nach zwoelf Jahren Entwicklungszeit, nun das Beta-Stadium erreicht. Wine 0.9 unterstuetzt nun auch Microsoft-Installer-Service und benoetigt keine speziellen Konfigurationsdateien mehr.

27. Oktober


Freie Übersetzungssoftware für Linux. Unter dem Namen OpenLogos bietet die GlobalWare AG ein Übersetzungssystem für Linux an, das für Privatpersonen, Universitäten und andere öffentliche Einrichtungen frei verfügbar ist. Auf der Website des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) steht die Software zum Download bereit.

Die Software steht derzeit für die Übersetzung von und nach Englisch in Kombination mit den Sprachen Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch und Italienisch zur Verfügung. Ist Deutsch die Ausgangs- oder Zielsprache, so stehen neben Englisch auch Französisch und Spanisch für eine Übersetzung zur Wahl. Für den Einsatz ist eine PostgreSQL-Datenbank zwingend erforderlich. Kommende Versionen sollen auch in Verbindung mit anderen Datenbanken einsetzbar sein und eine grafische Bedienoberfläche mitbringen – die aktuelle Version nimmt Eingaben ausschließlich per Kommandozeile entgegen.

Die Übersetzungskomponente von OpenLogos ist nicht neu: Logos wurde ab 1967 in den USA entwickelt und ist eines der ältesten regelbasierten Übersetzungssysteme. In den vergangenen Jahren bekamen Systeme dieser Art, die Sätze anhand linguistischer Regeln in Sätze der Zielsprache übertragen, verstärkt Konkurrenz durch statistisch arbeitende Programme. Die Zukunft der maschinellen Übersetzung sehen viele Forscher in hybriden Systemen, die die regelbasierte Technik mit dem statistischen Ansatz kombinieren. Dazu soll OpenLogos einen Beitrag leisten, erklärte Michael Brandt von der Firma GlobalWare. Er hofft, dass das freie System an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen als Basis für die Entwicklung hybrider Übersetzungstechnik dienen wird.

Für freie Software, die auf OpenLogos-Basis entwickelt wird, gilt die GNU General Public License GPL. Unternehmen, die das Übersetzungssystem in eigene kommerzielle Programme integrieren wollen, müssen dazu bei GlobalWare eine kommerzielle Lizenz erwerben.

26. Oktober


Open-Xchange Inc, Hersteller der gleichnamigen Groupware-Lösung, lädt Entwickler ein, sich an der Unterstützung von GNOME Evolution als Client für Open-Xchange zu versuchen. Alle Beiträge zum Projekt "Intelligent Design" (technische Details) sollen unter der GNU Public License freigegeben werden, die besten prämiert das Unternehmen am 1. Februar 2006. Der Gewinner fliegt zur LinuxWorld Expo vom 3. bis 6. April in Boston und erhält außerdem 1000 US-Dollar. Anzeige

Der Open-Xchange-Server bietet Arbeitsgruppen den gemeinsamen Zugriff auf eine zentrale Terminplanung und Kalender, Projektmanagement oder Webmail. Bislang arbeitet die Open-Source-Software mit den meisten Webbrowsern und Clients, darunter Apples iCal, KDE Kontakt, Konqueror oder Mozilla Calendar, zusammen. Mit kommerziellen Erweiterungen können auch Benutzer von Microsoft Outlook oder Palm-Geräten auf die Funktionen von Open-Xchange zugreifen. Der Server läuft mittlerweile auf diversen Linux- und BSD-Versionen inklusive Mac OS X. Erst kürzlich hatten sich zwei US-Investoren und der ehemalige Suse-Chef Richard Seibt an Open-Xchange Inc. beteiligt.

24. Oktober


Deutsches Xandros Linux vor Fertigstellung. Xandros Desktop OS auf Deutsch kommt am 15. November 2005. Die kostenpflichtige Linux-Distribution Xandros soll am 15. November 2005 zur LinuxWorld in Frankfurt auf Deutsch veroeffentlicht werden. Laut Hersteller ist die Distribution vor allem fuer Windows-Nutzer als Alternative gedacht.

Nach Angaben von Xandros Inc. befindet sich Xandros Desktop OS derzeit in der abschliessenden Beta-Testphase. Bis zum 15. November 2005 soll diese abgeschlossen sein, denn dann moechte der Distributor das fertige Produkt auf der LinuxWorld Conference & Expo in Frankfurt am Main praesentieren. Eine Vorpremiere steht bereits auf der Berlinux in Berlin am 21. Oktober 2005 an.

Xandros sieht die lokalisierte Version als Reaktion auf die erhoehte Nachfrage nach Debian-basierenden Distributionen auf dem deutschsprachigen Markt. "Deutschland ist ein attraktiver Markt fuer Linux-Desktop-Loesungen und unsere sorgfaeltig gestestete Alternative zu Windows wird optimal in die vorhandenen deutschen Infrastrukturen passen", sagte Andreas Typaldos, Geschaeftsfuehrer von Xandros.

Xandros Desktop OS basiert auf Debian GNU/Linux 3.1 und setzt auf den Linux-Kernel 2.6.9, X.Org 6.8 mit zusaetzlichen, kommerziellen Treibern und KDE 3.3. Darueber hinaus bringt sie Software wie OpenOffice.org 2, den Browser Firefox oder den E-Mail-Client Thunderbird mit. Ausserdem ist die VoIP-Software Skype im Lieferumfang der Distribution enthalten. Ferner umfasst das Paket Xandros Anti-Virus, einen Firewall-Assistenten und verschluesselt auf Wunsch das Home-Verzeichnis.

Damit verspricht der Hersteller den nahtlosen Umstieg von Windows auf Linux, ohne sich jedoch den von Windows bekannten Sicherheitsproblemen auszusetzen. Preise nannte der Distributor noch nicht.

23. Oktober


Die Initiative Better Desktop von Novell soll Entwickler von Freier Software mit Testergebnissen und Informationen zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit des Linux-Desktops versorgen. Novell veroeffentlicht im Internet Resultate aus der Forschung sowie Videomaterial und Analysen von Usability-Tests. Zusaetzlich stellt Novell Hinweise fuer den Aufbau und Betrieb einer kostenguenstigen Testumgebung zur Bedienerfreundlichkeit bereit. Ziel der Initiative ist es, Open-Source-Entwickler in die Lage zu versetzen, Anforderungen und Erwartungen von Linux-Anwendern besser zu entsprechen und damit die Akzeptanz von Linux auf dem Desktop weiter zu erhoehen.

22. Oktober


Quake 4 fuer Linux veroeffentlicht. Deutsche Version ist inkompatibel zum US-Spiel. Id Software hat einen Linux-Client und -Server von Quake 4 veroeffentlicht. Damit koennen Besitzer der Windows-Version Quake auch unter Linux spielen. Unterdessen wurde bekannt, dass die deutsche Version im Multiplayer-Modus nur mit anderen deutschen Kopien des Spiels kompatibel ist.

Voraussetzung, um Quake 4 unter Linux zu spielen, ist eine original Windows-Version, von deren CD diverse Dateien kopiert werden muessen. Auch der CD-Key ist notwendig, will man unter Linux in den Genuss des Shooters kommen.

Laut id Software funktioniert das Spiel sowohl mit 2.4er- als auch 2.6er-Kernel-Versionen und setzt eine glibc ab Version 2.2.4 voraus. Darueber hinaus ist eine 3D-Grafikkarte vonnoeten, wobei die Spieleschmiede ATI- und Nvidia-Modelle empfiehlt. Damit die 3D-Beschleunigung funktioniert, muss ausserdem SDL ab Version 1.2 und OpenGL installiert sein.

Unterdessen wurde bekannt, dass die deutsche Quake-4-Version - die nur in einer geschnittenen, ab 16 freigegebenen Version erhaeltlich sein wird - im Multiplayer-Modus auch nur mit anderen deutschen Versionen kompatibel ist. Da sich die Checksummen der Spieldateien unterscheiden, erkennen Server deutsche Spieler und verhindern die Online-Zusammenkunft mit Nutzern der englischen Version. Die deutsche Version sollte eigentlich schon seit dem 20. Oktober 2005 in den Laeden stehen, ist offensichtlich aber noch nicht erhaeltlich.

Eine Anleitung zur Installation der Linux-Version bietet id Software in Form einer FAQ an. Den Linux-Client und -Server kann man entweder per FTP oder BitTorrent herunterladen.

21. Oktober


Zweite Alpha-Version von Suse Linux 10.1 veroeffentlicht. Naechste Suse-Version wird 2006 erscheinen. Die zweite Alpha von Suse Linux 10.1 erschien jetzt und umfasst unter anderem die KDE 3.5 Beta 2 sowie OpenOffice.org 2.0 Release Candidate 3. Bis zur Fertigstellung wird aber noch einige Zeit vergehen.

Kurz nachdem Suse Linux 10 stabil wurde, schiebt das openSUSE-Projekt die zweite Alpha-Version der naechsten Suse-Generation nach. Diese enthaelt unter anderem die gerade erschienene KDE 3.5 Beta 2 alias "Koalition" und GNOME in Version 2.11.1. Die freie Office-Suite OpenOffice.org 2 ist noch mit dem Release Candidate 3 vertreten, der der heute erschienen Final-Version gleicht.

Weiterhin enthaelt Suse Linux 10.1 Alpha 2 eine experimentelle Version der "libfontconfig", die durch einen Fehler aber zu Segmentation Faults in allen KDE- und GNOME-Applikationen fuehrt. Daher ist ein Workaround notwendig, der in der offiziellen Ankuendigung beschrieben wird. Zusaetzlich ist das Paketmanagement-Werkzeug SMART enthalten, das wie das von Debian bekannte "apt-get" funktioniert und sowohl auf APT- als auch YUM-Repositories (fuer RPM-Pakete) zugreifen kann.

Suse Linux 10.1 Alpha 2 steht fuer die Architekturen i386, x86_64 und PPC zum Download bereit, wobei bisher nur der Download via BitTorrent funktioniert. In Kuerze sollten die ISO-Images aber auch auf den Mirror-Servern verfuegbar sein.

Mit der fertigen Suse Linux 10.1 Version ist zur CeBIT 2006 zu rechnen.

19. Oktober


Mehr Sicherheit beim Homebanking bietet jetzt ein von der Fachhochschule Suedwestfalen in Iserlohn entwickeltes Programm. Im Gegensatz zu den bestehenden Homebanking-Programmen arbeitet es nicht unter Windows, sondern unter dem wesentlich sichereren Linux.

Viele Bankkunden interessieren sich fuer die Vorteile des Homebankings, aber nur wenige entschliessen sich tatsaechlich dazu, vom eigenen Computer aus ihre Geldgeschaefte durchzufuehren. Einer groesseren Verbreitung von Homebanking-Programmen stehen zurzeit aus Sicht der Kunden vor allem Sicherheitsbedenken und eine zu komplizierte Bedienung entgegen. Man moechte dem unsicheren Computersystem mit all seinen Viren, Wuermern, Trojanern und sonstigen Risiken nur ungern das eigene Geld anvertrauen. Die derzeit verfuegbaren Homebanking-Programme wurden fast ausschliesslich fuer das Betriebssystem MS Windows konzipiert, das fuer Sabotageprogramme sehr empfaenglich ist.

Das im Labor fuer Elektronik und Informatik unter Leitung von Prof. Dr. Walter Roth entwickelte Programm "Mon€yP€nny" verwendet daher als Betriebssystem Linux. Verschluesselt werden die Daten nach dem neuesten Standard (HBCI, FinTS). Unbefugte koennen die uebertragenen Daten weder lesen, noch verfaelschen. Zusaetzlich wird durch Verwendung von USB-Sticks oder Disketten als Speichermedien dafuer gesorgt, dass sich selbst die verschluessselten Daten nicht mehr auf dem Rechner befinden, wenn dieser andersweitig, zum Beispiel fuer Spiele oder Surfen genutzt wird.

Grossen Wert legte das Forscherteam der Fachhochschule auf eine einfache und logische Bedienung der Software. Umfangreiche Tests waehrend der Entwicklungsphase gewaehrleisten, dass das neu entwickelte Homebanking den hoechstmoeglichen Standard an Sicherheit bietet und fuer jedermann leicht zu bedienen ist.

Mon€yP€nny wurde im Rahmen der Kompetenzplattform "Computer Vision und Computational Intelligence" in Zusammenarbeit mit der GAD, Datenverarbeitungszentrale der Volksbanken, entwickelt. Waehrend im Fruehjahr auf der CeBIT ein erster Prototyp des Programms vorgestellt wurde, liegt nun die offizielle Version vor. Diese wird vom 15. bis 17. November 2005 auf der LinuxWorld Confernece & Expo in Frankfurt erstmalig praesentiert.

18. Oktober


Linux soll aufs Handy. Open-Source-Entwickler wollen ein Linux fuer Handys programmieren. Dazu ist nun eine eigene Initiative gegruendet worden.

Die Open Source Development Labs (OSDL) haben eine Initiative zur Portierung von Linux auf Handys gegruendet. Die Mobile Linux Initiative (MLI) soll die Unterstuetzung des freien Betriebssystems fuer Handys und Smartphones verbessern.
Ziel sei, den Marktanteil von Linux auf Mobilgeraeten zu steigern, hiess es. Die MLI-Mitglieder sollen zudem Linux-Anwendungen fuer Handys entwickeln und einen Anforderungskatalog erstellen.

An der Initiative sind unter anderem Motorola, PalmSource und Wind River beteiligt.

16. Oktober


Mandriva Linux 2006 verfuegbar. Drei verschiedene Editionen zur Auswahl. Nachdem Mandriva Linux 2006 Club-Mitgliedern schon laenger zur Verfuegung steht, kann es jetzt auch von der Allgemeinheit bestellt werden. Die Distribution unterstuetzt Intels Centrino-Plattform und integriert die VoIP-Software Skype.

Mandriva Linux 2006 wird in drei verschiedenen Editionen angeboten: "Discovery/Lx" richtet sich an den Einsteiger und kombiniert Mandriva Linux mit den durch die uebernahme von Lycoris erworbenen Techniken, die einen Umstieg von Windows erleichtern sollen. Das "PowerPack" richtet sich an fortgeschrittene Benutzer und verschmilzt Mandriva Linux mit dem frueheren Conectiva. Fuer den Office-Einsatz gibt es ausserdem das "PowerPack+", das mit Hochverfuegbarkeitskomponenten daherkommt.

Mandriva weist darauf hin, dass Mandriva Linux 2006 die einzige Linux-Distribution ist, die von Intel offiziell fuer ihre Centrino-Unterstuetzung zertifiziert ist. Des Weiteren verfuegen alle drei Editionen ueber die Desktop-Suche "Kat", eine interaktive Firewall und die VoIP-Software Skype. Zudem lassen sich alle drei Editionen mit dem Auto-Installations-Server ueber das Netzwerk verwalten. Administratoren koennen so zentral entscheiden, welche Software auf welchem Rechner installiert werden soll. Besonders fuer den Desktop-Einsatz liegen Mandriva Linux 2006 darueber hinaus fertige Pakete fuer die Nvidia- und ATI-Grafiktreiber bei, ebenso wie fertige Java- und Flash-Pakete.

Alle drei Varianten werden sowohl mit 32-Bit- als auch mit 64-Bit-Unterstuetzung ausgeliefert. Mandriva Linux 2006 setzt auf den Linux-Kernel 2.6.12.6 und den GCC 4.0.1. Als Desktop-Umgebungen enthaelt die Distribution unter anderem KDE 3.4 und GNOME 2.10.

Mandriva Linux 2006 kann ab sofort online bestellt werden. Alle Pakete beinhalten Dokumentationen in unterschiedlichem Umfang, einen Monat Onlinesupport, einen Monat Online-Abo sowie eine einmonatige Club-Mitgliedschat. Beim PowerPack+ hat diese allerdings Gold- statt Silberstatus und zusaetzlich gibt es ein dreimonatiges Mandriva-Online-Abonnement.

Die Discovery/Lx-Box kostet 44,90 Euro, das PowerPack 79,90 Euro und fuer das PowerPack+ verlangt Mandriva 199,- Euro. CD-Images zum Download gibt es nicht, Mandriva Linux 2006 kann allerdings ueber FTP installiert werden.

15. Oktober


Debian "Etch" soll im Dezember 2006 erscheinen. Herausragende Neuerungen: Umstieg auf gcc 4 und der Wechsel von XFree86 auf X.org, Die Entwickler Debian wollen die naechste Version ihrer Linux-Distribution im Dezember 2006 veroeffentlichen. Diese traegt den Codenamen "Etch". Das teilte Steve Langasek vom Debian Release Team bekannt.

Zu den herausragenden Neuerungen von "Etch" zaehlt der Umstieg auf gcc 4 und der Wechsel von XFree86 auf X.org. Neuerungen die bei anderen Linux-Distributionen, wie Ubuntu oder Red Hat, bereits seit Laengerem zu finden sind.

Basis fuer Wienux

Debian ist keine Firma, sondern eine Gemeinschaft von Entwicklern im Internet, die aus freier Software eine stabile Distribution zusammenstellen. Die Distribution dienst als Basis fuer Ubuntu und Wienux.

14. Oktober


Ubuntu-Linux 5.10 "Breezy Badger" freigegeben. Das junge Ubuntu-Projekt hat nun seinen neuesten Stable-Release 5.10 mit Codenamen "Breezy Badger" veroeffentlicht -- nur rund eine Woche nach dem einzigen Release-Candidate. Mit der Freigabe von Ubuntu 5.10 weist das Projekt auch explizit auf die Partner-Distribution Edubuntu hin, die eine auf die Beduerfnisse von Bildungseinrichtungen ausgerichtete Ubuntu-Distribution liefert. Ausserdem bringt Ubuntu einen speziellen CD-Installer, um die Linux-Distribution auf Servern einzurichten. Kubuntu, eine Ubuntu-Distribution mit KDE-Desktop, hat bereits ebenfalls auf den "Breezy Badger" umgeruestet.

Hinter Ubuntu (ein afrikanisches Wort fuer Menschlichkeit) steckte urspruenglich die Firma Canonical des suedafrikanischen Multi-Millionaers Mark Shuttleworth, der nach dem kalifornischen Unternehmer Dennis Tito als zweiter Tourist in den Weltraum flog. Zum 1. Juli wurde die Ubuntu-Foundation ins Leben gerufen, die sicherstellen soll, dass die Distribution langfristig unterstuetzt wird und auch weiterhin neue Releases veroeffentlicht. Shuttleworth stattete die Stiftung mit einem Startkapital von zehn Millionen US-Dollar aus.

Als wesentliche Neuerungen in Ubuntu 5.10 haben die Entwickler in ihrem Announcement unter anderem Unterstuetzung fuer Thin Clients aufgefuehrt sowie den Support fuer OEM-Hardware-Hersteller zur Auslieferung von Maschinen mit vorinstalliertem Ubuntu und die Integration von Launchpad.net ins System. Launchpad soll die Infrastruktur von Ubuntu und Partnerprojekten darstellen, um ueber Bugs zu informieren, Code und Bug-Fixes weiterzugeben und beispielsweise uebersetzungen in diverse Landessprachen voranzutreiben.

Die enthaltenen Pakete wurden unter anderem aktualisiert auf Gnome 2.12.1 mit editierbaren Menues, OpenOffice 2.0 beta, X.org 6.8.2 und verbesserte Tools zur Paketverwaltung und Sprachauswahl. Im Serverbereich arbeitet Ubuntu 5.10 nun beispielsweise mit Plone 2.1, Zope 2.8.1 und PHP5. Unter der Haube werkeln der Linux-Kernel 2.6.12.6, gcc 4.0.1 und glibc 2.3.5. Auch wurde eine verbesserte Notebook-Unterstuetzung von Hot-Keys und Suspend/Resume eingebaut.

Wie gewohnt stehen auf diversen Mirrors Live- und Installations-CD-Images fuer x86-, PowerPC- und AMD64-Plattformen zum Download bereit. Auch Bittorrent-Links werden angeboten, was aufgrund des zu erwartenden hohen Ansturmes die schnellste Download-Alternative sein duerfte.

Die nun nach "Warty", "Hoary", und "Breezy" folgende Version 6.04 wird, wie der Initiator und Hauptsponsor des Ubuntu-Projektes Mark Shuttleworth auf der Ubuntu-Mailingliste bekanntgab, den Codenamen "Dapper Drake" (deutsch "adretter Erpel") tragen. Das Besondere an dieser Version sei, dass Support und Updates erstmals ueber einen Zeitraum von drei Jahren fuer Desktops und fuenf Jahren fuer Server garantiert wuerden.

13. Oktober


Linux hat 386 Gesichter. Fuer das freie Betriebssystem Linux zaehlt die Webseite Distrowatch.com inzwischen 386 Distributionen. Eine stolze Zahl. Da findet sich etwa Damn Small Linux, Big Linux, Ubuntu, Stux, Beatrix, Crux, Trustix und viele andere mehr, die meist - wie die Gallier bei Asterix - mit 'x' enden.

Der Chef einer der groessten Distributoren, Mathew Szulik, erklaerte in einem Interview mit dem amerikanischen Branchendienst Computer Business Review, dass selbst in dieser verwirrenden Vielfalt eigentlich kein Problem zu sehen ist. Vielmehr wuerden die Vorteile, die sich aus der Spezialisierung ergeben, deutlich die Vorteile ueberwiegen.

Red Hat scheint in den naechsten Monaten zumindest keine uebernahmen zu planen. Fusionen wie Novell-Suse oder Mandrake-Conectiva oder auch Marktaustritte durch Insolvenzen, sieht Szulik als natuerlichen Selektionsprozess der Branche an. Fuer Red Hat habe sich dadurch bislang nichts geaendert, erklaerte er weiter. Novells Marktanteil liegt nach wie vor deutlich hinter dem von Red Hat.

12. Oktober


Mannheim migriert auf Linux. "Sanfte Migration" der IT-Infrastruktur. Die Stadt Mannheim migriert ihre Computer auf Linux. Ausgeloest durch Empfehlungen der EU wurde mit den Servern bereits begonnen, die Systeme der Mitarbeiter folgen zum Schluss. Insgesamt stehen so 110 Server und 3.700 PCs vor der Umstellung auf das freie Betriebssystem.

Der Ausloeser fuer die Migration waren Empfehlungen des Bundesministeriums des Inneren und der Europaeischen Union, im oeffentlichen Bereich verstaerkt auf Open Source zu setzen. Nun ist die Umstellung bereits im vollen Gange: Begonnen wurde mit den 110 Servern der Stadt. Dabei stand am Anfang die Suche nach einer umfassenden Kommunikationsloesung fuer das Versenden von E-Mails und die Synchronisation von Pocket-PCs, Palms und Blackberry-Geraeten. Die Stadt entschied sich fuer die Oracle Collaboration Suite, bei der die Anwender weiterhin mit Microsoft Outlook arbeiten koennen, bei Bedarf aber jederzeit auf Alternativen umgeschwenkt werden kann.

Im zweiten Schritt sollen alle Anmelde-, Datei- und Druckdienste ueber Linux-Systeme abgewickelt werden. Die insgesamt 1.100 Netzwerkdrucker werden dann ueber einen zentralen Druckserver verwaltet. Bereits abgeschlossen wurde die Migration des Internetauftritts der Stadt Mannheim.

Von einer "sanften Migration" wird deshalb gesprochen, da der Umstieg auf Linux nicht in einem Schritt erledigt wird. Nachdem die 110 Server mit Linux laufen, steht die Migration von 150 Fachanwendungen an, erst im letzten Schritt folgen die 3.700 Windows-PCs der Mitarbeiter. Nach Angaben der Stadt spare dieses Vorgehen nicht nur Schulungsaufwand, sondern sorge auch dafuer, dass die Mitarbeiter den Veraenderungen positiv gegenueberstehen und sich nicht ueberfordert fuehlen.

"Natuerlich erwarten wir von dieser Migration auch langfristig eine deutliche Kostenreduktion, schon alleine bei den Softwarelizenzen. Wir wollen aber vor allem unsere Wahlfreiheit bei den technischen Angeboten sicherstellen und unsere IT sicherer machen", erlaeutert Gerd Armbruster vom Fachbereich IT die Entscheidung. Der Prozess wurde noch dadurch beschleunigt, da Microsoft Windows NT seit Ende 2004 nicht mehr unterstuetzt und so ohnehin eine Neuinvestition notwendig war.

Nach eigenen Angaben ist Mannheim die erste Grossstadt in Deutschland, die sich fuer diesen Schritt entschied. Die oesterreichische Hauptstadt Wien hatte zuvor schon eine "sanfte Migration" in Angriff genommen; die bayrische Landeshauptstadt Muenchen plant bis Ende 2008 eine Umstellung auf Linux.

11. Oktober


GameCube - Linux von DVD booten. Neues vom GameCube-Linux-Projekt. Auf der Website des GameCube-Linux-Projekts wird vermeldet, dass es nun erstmals moeglich ist, fuer Nintendos Spielekonsole selbst entwickelte Anwendungen von Mini-DVDs zu booten. Dazu gibt es nun einige Tools, die es erlauben, bootfaehige iso9660-Medien fuer den GameCube zu entwickeln.

Ganz ohne Umbau des GameCube oder Nutzung eines Action-Replays geht es zwar noch nicht, doch immerhin soll es nun bei Befolgung der Anleitung moeglich sein, ueberhaupt eigene Anwendungen wie etwa ein Linux mit MPlayer direkt von kompatiblen DVD-R- und DVD+R-Medien zu starten. Die speziell praeparierten Datentraeger sollen vom GameCube als Spielemedien anerkannt und anstandslos gestartet werden.

Bereits auf der vom CCC im Dezember 2004 veranstalteten Berliner Hackerkonferenz 21C3 gaben Mitglieder vom GC-Linux-Team einen Einblick in die GameCube-Hardware und wie diese ausgetrickst werden kann.

10. Oktober


China will auf 141.624 Desktops in Schulen Linux installieren. Die Firma Sun Wah Linux hat bekannt gegeben, dass 141.624 Desktops in den Schulen der Provinz Jiangsu mit Linux ausgestattet werden sollen.

Dabei verwenden die Spezialisten das eigens entwickelte RAYS LX Linux, das auf Debian basiert. Dieses Projekt ist das groesste seiner Art in Chinas Bildungshistorie, sagte die Firma Sun Wah Linux. Es sei sogar der groesste Linux-Rollout in der Geschichte Chinas. aermere Areale in neun Staedten der Provinz erhalten die PCs. Der Deal hat umgerechnet einen Wert von 42,7 Millionen US-Dollar. Das offizielle in Englisch gehaltene Announcement koennen Sie hier nachlesen.

9. Oktober


Ubuntu Linux 5.10 Release Candidate erschienen. Das Ubuntu-Team hat den ersten Release Candidate von Version 5.10 „Breezy Badger“ zum Download freigegeben.

Die fertige Version soll in zirka einer Woche, am 13. Oktober erscheinen. Breezy setzt auf Kernel 2.6.12.6. Schon an Bord ist die frisch erschienene Desktop-Umgebung Gnome 2.12.1. Als Buerosoftware haben die Entwickler OpenOffice.org 2.0 integriert. Eine weitere Neuerung ist die Unterstuetzung um Audio-CDs brennen zu koennen. Alle Neuerungen finden Sie im Changelog des Announcements.

Ubuntu 5.10 koennen Sie als Install- oder Live-Version fuer die Architekturen x86, PowerPC und AMD64/EM64T herunterladen. Dabei stehen Ihnen sowohl CD- als auch DVD-Images zur Verfuegung.

7. Oktober


Dell startet PC-Angebote fuer Linux-Nutzer. Dimension E510n kommt ohne Windows fuer 50 Dollar weniger. Der US-Computerhersteller Dell bietet einen PC an, der sich direkt an Nutzer von Linux und andere alternative Betriebssysteme richtet. Der Dimension E510n wird ab Werk ohne vorinstallierte Software ausgeliefert, lediglich der MS-DOS-Klon FreeDOS liegt auf einer CD bei. Anwendern, die kein Microsoft-Betriebssystem benoetigen, sollen so neben der erforderlichen Mehrarbeit fuer das Loeschen der Daten auf der Festplatte vor allem die Lizenzkosten fuer die Windows-OEM-Version erspart werden. Das teilte das Unternehmen gestern in Round Rock, Texas, mit.

Der Dimension-PC richtet sich sowohl an Privatkunden als auch an Unternehmen. Ausgestattet ist das System mit einem Pentium 4-Prozessor, 512 Megabyte Arbeitsspeicher, einer ATI Radeon X300SE HyperMemory-Grafikkarte mit 128 Megabyte Speicher und einer Serial ATA-Festplatte mit 80 Gigabyte Kapazitaet. Der Preis liegt bei 649 Dollar, im Bundle mit einem Monitor kostet der Rechner 849 Dollar. Das ist rund 50 Dollar weniger als ein vergleichbares Angebot mit vorinstalliertem Windows.

Eine Linux-Distribution muessen die Kunden zusaetzlich erwerben. Dell stellt das Betriebssystem nur bei Workstations und Servern im Lieferumfang zur Verfuegung. Daran werde sich kurzfristig auch nichts aendern, so Dell-Sprecher Liem Nguyen. Den Angaben zufolge sieht der Hersteller bisher keine Distribution am Markt, die von allen Linux-Nutzern akzeptiert wird. Die Entscheidung sollen die Kunden daher selbst treffen.

Zwei weitere Modelle mit geringerer Leistungsfaehigkeit sind fuer 319 Dollar bzw. 339 Dollar zu haben. Dell geht jedoch davon aus, dass die hoeheren Verkaufszahlen bei dem leistungsfaehigeren Dimension E510n verzeichnet werden, da Linux-Nutzer im allgemeinen technologiebegeistert sind und sich eine dementsprechend gute Ausstattung wuenschen.

5. Oktober


"Wienux" Behoerden-Linux zum freien Download. Das Wiener Behoerden Linux steht ab sofort zum freien Download bereit (ein GB gezippt). Es kann auch als DVD online bestellt werden. Bei "Wienux" handelt es sich im Grunde um eine abgespeckte Version von Debian 3.1 mit Kernel 2.6.11. KDE 3.3.2 kommt als Desktop zum Einsatz. Zum Browsen wird Firefox, zum Bearbeiten von Bildern die Open Source Software GIMP verwendet. Daneben gibt es auch eine grafische Benutzeroberflaeche fuer SAP.
Mit der Einfuehrung der Open Source Software will die Stadt sich eine Plattform-Unabhaengigkeit schaffen. Der Umstieg erfolgt im Fuenfjahresplan. Die Magistrats- mitarbeiter haben derzeit die Moeglichkeit, zwischen dem freien Betriebssystem und Microsoft-Produkten zu waehlen.

1. Oktober


Sicherheits-Update fuer Thunderbird. Eine Woche nach Firefox liegt nun auch der quelltextoffene E-Mail-Client Thunderbird in Version 1.0.7 vor. Die Neuerungen beschraenken sich auf Sicherheitsreparaturen. So korrigiert das Update einen Fehler bei Empfangsbestaetigungen und das Auslesen von URLs auf der Linux-Kommandozeile. Parallel arbeiten die Entwickler an Thunderbird 1.5, von dem eine erste Beta-Version vorliegt. Thunderbird 1.0.7 steht in der englischen Version fuer Windows, Linux und Mac OS X zum Download bereit.

30. September


Alpha von Suse Linux 10.1 mit Kanzler zum Download. Suse Linux 10.0 soll am 6. Oktober 2005 erscheinen. Noch ist die finale Version von Suse Linux 10.0 nicht erschienen, da veroeffentlicht das openSUSE-Projekt bereits eine erste Alpha-Version von Suse Linux 10.1. Mit dabei ist unter anderem die aktuelle Beta 1 von KDE 3.5.

Die Alpha 1 von Suse Linux 10.1 hoert auf den Namen "Auckland" und bietet unter anderem auch eine Vorschau auf die naechste KDE-Generation. Die Beta 1 von KDE 3.5 mit Codenamen "Kanzler" ist in der letzten Woche erschienen.

Die naechsten Alpha-Versionen von Suse Linux 10.1 sind fuer den 27. Oktober 2005 und den 24. November 2005 vorgesehen. Ein Release-Candidate von Suse Linux 10.1 soll nach aktuellem Planungsstand am 16. Februar 2006 erscheinen, so dass wohl zur CeBIT 2006 mit Suse Linux 10.1 zu rechnen ist.

Derweil steht auch das Erscheinungsdatum fuer Suse Linux 10.0 fest. Laut Roadmap soll die Version ab 6. Oktober 2005 als Download zu haben sein. Retail-Boxen hatte Novell fuer Anfang Oktober angekuendigt.

Sowohl die aktuelle Alpha 1 von Suse Linux 10.1 als auch ein Release-Candidate von Suse Linux 10.0 stehen unter opensuse.org zum Download bereit.

29. September


IBM und Red Hat wollen 'Trusted' Linux. Linux-Distributor Red Hat plant, zusammen mit IBM und Trusted Computing die naechste Version des Red Hat Enterprise Servers (RHES) gemaess den Anforderungen der Common Criteria zertifizieren zu lassen. So soll das erste 'Trusted' Linux entstehen.

Die sichere Linux-Version soll auf Basis des 'Security Enhanced Linux' (SELinux) der NSA (National Security Agency) entwickelt werden. Ein gehaertetes Linux, das vor allem Sicherheit gross schreibt. Die vorgeschriebenen Zugangskontrollen sind teilweise auch in den Kernel 2.6 uebergegangen. Seit der Version 4 des RHES basiert diese Distribution auf dem neuen Kernel.

Zusammen mit dem potenten Linux-Advokaten IBM und dem Provider fuer Sicherheit, Trusted Computing Solutions, will Red Hat die Version 5.0, die fuer 2006 geplant ist, gemaess der Common Criteria durch die National Information Assurance Partnerschip evaluieren lassen. Der Hersteller erwartet, mit dem Betriebssystem den Evaluation Assurance Level 4 (EAL 4) zu erreichen. Mit zusaetzlichen Sicherheitstechnologien sowie kontrollierten und rollenbasierten Zugriffsrechten will sich Red Hat zudem das Praedikat 'Trusted' erringen.

"Der Clou dabei ist, dass dadurch RHEL 5 neben Trusted Solaris das einzige Betriebssystem mit dem Praedikat 'Trusted' ist", erklaerte Ed Hammersla, COO von Trusted Computer Solutions, gegenueber US-Medien. Er sieht durch dieses Projekt Linux weiter heranreifen.

Vor allem das Militaer oder Regierungen brauchen so genannte 'Trusted' Systeme. Denn hier kann der Administrator verschiedene Sicherheitsebenen auf dem selben System festlegen. Ein Modell, das auch fuer Unternehmen interessant ist. Damit koennen verschiedene Personengruppen mit dem gleichen System arbeiten, aber nur jeweils diejenigen Daten einsehen, fuer die sie berechtigt sind.

Novell hat bereits seit November letzen Jahres die Sicherheitsevaluierung EAL 4+ fuer den Suse Enterprise Server 9. Dabei setzt das Unternehmen nicht auf die Sicherheitstechnologien von SELinux. Die seien fuer die Anwender zu kompliziert. Statt dessen legt Suse mehrere Schichten von Sicherheitsebenen ueber das Betriebssystem.

Bislang sind Hochsicherheits-Systeme wie das Trusted Solaris eine teuere Angelegenheit. Solaris verlangt nach kostspieligen RISC-Servern. Mit Red Hat liessen sich solche Systeme auch auf Standardservern aufsetzen. Da der Grossteil der Sicherheitsentwicklungen in RHES ueber Partner abgewickelt werden, werde die Trusted-Version sich preislich nicht sonderlich von der normalen Version absetzen.

28. September


Linux-Kernel 2.6 reift. Andrew Morton, seines Zeichens Verantwortlicher fuer den aktuellen Linux-Kernel 2.6, sieht den Feature-Bedarf annaehernd gedeckt. In einem Beitrag auf der Linux Kernel Mailing List (LKML) gab Morton bekannt, dass trotz der kurz bevorstehenden Freigabe des Linux-Kernel 2.6.14 fuer die darauffolgende Version nur rund 100 Patches vorlaegen, ausserdem kaum neue Features vorgeschlagen worden seien. Im Kernel 2.6.13 gab es dagegen noch einige wichtige aenderungen, wenn auch ebenfalls kaum grundlegend neue Funktionen. Die aktuelle Kernel-Serie scheint damit ein Reifestadium erreicht zu haben, in dem die Entwicklung neuer Funktionen dem Ende zustrebt.

Linus Torvalds, der sich um die weitere Kernel-Entwicklung kuemmert, warnte aber vor einer totalen Arbeitsueberlastung von Morton, wie er sie selbst vor einigen Jahren erlebt habe. Wie Morton in einem weiteren Posting des Diskussionsthreads schreibt, ist jedoch nicht die Menge der Patches das Problem, sondern die grosse Zahl der darin enthaltenen Fehler. Es laegen hunderte von Bugreports vor, auf die die jeweiligen Entwickler nur ungenuegend reagierten. "Kann ich nicht reproduzieren" sei fuer ihn keine adaequate Antwort angesichts des Aufwands fuer die Tests. Wuerden die Urheber der Patches mehr Sorgfalt walten lassen, koennte er oefter seine Test-Kernels mit der Endung -mm herausgeben. Diese haetten dann vielleicht nicht mehr den Ruf, mit heisser Nadel gestrickt zu sein. Immerhin verhindere der mm-Kernel das Durchrutschen eines Grossteils der Fehler. Derzeit schaetzt Morton die Durchrutschquote noch auf etwa 10 Prozent.

27. September


In fuenf Jahren gibt es nur noch Linux und Windows. Gartner: Unix ist tot, Linux ist die Zukunft. Bill Gates: "In zehn Jahren heisst es nur mehr Windows gegen Linux". Das Ende der Welt ist nahe – zumindest das Ende der Unix-Welt. Das ist die Prognose von Donald Feinberg, seines Zeichens Vice-Praesident des Marktforschunsunternehmen Gartner.

Unix werde allerdings nicht ueber Nacht verschwinden, auch nicht in den naechsten Wochen oder im kommenden Jahr, langfristig aber auf jeden Fall. "Bedingungslos", nennt das Feinberg.

Feinberg zu folge werde Unix in zehn bis 15 Jahren nicht mehr zum Einsatz kommen, vor allem weil immer mehr Unternehmen auf Linux setzten und dementsprechend neue Einsatzmoeglichkeiten entwickeln.

Nur noch Linux und Windows. "In fuenf Jahren werden Linux und Windows die einzig verbleibenden Systeme sein", prognostiziert Feinberg und befindet sich dabei in prominenter Gesellschaft. Auch Bill Gates zeigte sich wie berichtet ueberzeugt, dass es in zehn Jahren nur mehr zwei relevante Betriebssysteme geben wird: Windows und Linux.

26. September


Massachusetts sagt "Nein" zu Microsoft. Der Staat Massachusetts hat nun offiziell verkuendet, dass staatliche Bueros ab Januar 2007 nur noch nicht-proprietaere Dokumenten-Formate verwenden duerfen.

Allerdings machte Peter Quinn, der CIO des Staates, auch klar, dass es sich hier nicht um einen Fall „der Staat gegen Microsoft oder einer anderen Firma“ handelt. Die Mehrzahl der Staats-Computer laufen derzeit auf Windows und nur ein kleiner Prozentsatz auf Linux, sagte Quinn. Aber sein eigenes Gekochtes zu essen schmeckt besser und so sei man darauf aus immer mehr Linux und OpenOffice.org zu benutzen, betonte der CIO.

Massachusetts stellte die finale Version ihrer „Enterprise Technical Reference Model“ auf ihre Webseite. Darin ist nachzulesen, dass der Staat nur noch das Open Document Format for Office Application, OpenDocument und PDF-Files als Office-Dateien akzeptiert. Solange Microsoft OpenOffice.org nicht unterstuetzt wir der Staat Massachusetts kein Microsoft Office mehr verwenden, sagte Quinn.

25. September


Luecke in Thunderbird kann unter Linux Shell-Kommandos ausfuehren
Die Sicherheitsexperten von Secunia haben bekannt gegeben, dass sich eine Luecke in Thunderbird 1.x fuer eine „Command Line URL Shell Command Injection“ ausnutzen laesst.

Mittels dieser Luecke kann sich das Unix-/Linux-System eines Anwenders kompromittieren lassen. Diese Schwachstelle beruht auf dem Shell-Kommando, mit dem Thunderbird gestartet wird. Ausnutzen laesst sich die Luecke zum Beispiel ueber den „mailto:“ URI Handler einer externen Applikation, welche Thunderbird als Standard-Mailer verwendet. Diese Sicherheitsluecke betrifft nur Unix- oder Linux-Systeme.

Die Sicherheitsluecke ist fuer Version 1.0.6 auf Fedora Core 4 bestaetigt. Andere Versionen und Plattformen koennen jedoch ebenfalls betroffen sein. Ein Patch existiert im Moment nicht. Der einzige Workaround ist derzeit, Thunderbird nicht als Standard-Mailer zu verwenden.


24. September


Linux kommt der Speicherwelt einen Schritt naeher. HP und Red Hat testen gemeinsame Loesungen fuer Storage. Der Linux-Distributor Red Hat und der Hersteller Hewlett-Packard (HP) testen jetzt gemeinsam Speicherloesungen fuer den Unternehmenseinsatz. Ziel des Testlabors in Raleigh, North Carolina, dem Unternehmenssitz von Red Hat, ist es, das 'Global File System' (GFS) von Red Hat mit 'Service Guard' und 'Storage Works' von HP auf einander abzustimmen.

Schliesslich soll ein gebuendeltes Produkt folgen. Bevor aber eine Gesamtloesung entstehen kann, muessen die Forscher verschiedene Konfigurationen der beiden Loesungen testen. ueber die Integration von Anwendungen wollen die Unternehmen White Paper, Loesungsanleitungen und Verfahrensweisen entwickeln, die den Anwender beim Einsatz von Linux in Speicherumgebungen unterstuetzten sollen.

Das Labor werde zudem interessierten Besuchern offen stehen. "HP und Red Hat arbeiten bereits lange zusammen, um Open Source-Kunden einfach zu integrierende, gepruefte Loesungen anzubieten, die sie besten Gewissens einsetzen koennen", erklaert Kyle Fitze, Marketingchef in der HP StorageWorks SAN Division.

Im August hatten beide Unternehmen vereinbart, auf den ProLiant-Servern von HP Loesungen fuer Linux-Cluster zu entwickeln. GFS stammt von Sistina Systems, ein Unternehmen das Red Hat 2003 uebernommen hatte. Zwischenzeitlich hatte der Linux-Hersteller das Dateisystem an das Fedora-Projekt uebergeben. GFS wird zum Beispiel von Oracles 'Real Application Cluster' unterstuetzt und wurde fuer die Clariion-Systeme von EMC und die SAN-Produkte von Network Appliance zertifiziert.

23. September


Auf der Linux Kernel Mailing List (LKML) ist ein neuer Streit um die Integration des Dateisystems ReiserFS4 in den Kernel entbrannt. Der Autor von ReiserFS, Hans Reiser, hat die Linux-Entwickler dazu aufgefordert, die neue Version endlich in den Kernel aufzunehmen und begruendete dies damit, dass er alle aenderungswuensche erfuellt habe. Mit etwas Glueck reiche die Zeit sogar noch fuer die Fertigstellung des Kompressions-Plug-in bis zur Freigabe der Kernel-Version 2.6.14, schrieb Reiser in seiner Mail. Die Forderung loeste auf der LKML einen Kleinkrieg unter anderem mit Christoph Hellwig aus, der bei SGI an der Portierung des XFS-Dateisystems auf Linux beteiligt ist. Sie werfen sich gegenseitig das Schreiben unsauberer Quelltexte und die Missachtung der allgemeinen Gepflogenheiten fuer das Schreiben guten Linux-Codes vor.

Kuerzlich erst hatte Hans Reiser in einem Interview mit Kerneltrap die Standardisierungsbestrebungen im Linux-Kernel als Hindernis fuer innovative Software-Techniken bezeichnet. Besonders die Portierung eines Teils von ReiserFS in die abstrakte Dateisystemarchitektur VFS (Virtual File System) des Linux-Kernels ist ihm dabei ein Dorn im Auge. Das Kompressions-Plug-in verspreche dank der heutigen Prozessorgeschwindigkeit einen enormen Leistungsschub. Im uebrigen beschrieb er seine Arbeit an ReiserFS als besonders gruendlich und auf jedes Detail bedacht. Vor allem die jahrelange Untersuchung auf den ersten Blick noch so abwegig erscheinender Zusammenhaenge habe ReiserFS den anderen Linux-Dateisystemen gegenueber ueberlegen werden lassen.

22. September


Linus Torvalds kuendigt Kernel 2.6.14-rc2 wie ein Pirat an. Anlaesslich des „talk like a pirate day“ hat Linus Torvalds Kernel 2.6.14-rc2 wie ein Freibeuter angekuendigt.

Mit einem „Ahoi landlubbers! Here be t' Linux-2.6.14-rc2 release“ kuendigte Linus Torvalds in der linux-kernel Mailing-Liste die Verfuegbarkeit von Kernel 2.6.14-Release Candidate 2 an. Viel hat sich seit dem letzten Prepatch nicht geaendert. Lediglich Kleinigkeiten, wie ein neues virtuelles Filsystem fuer Sicherheits-Module, einige Verbesserungen an netfilter und ein Alsa Update fanden Einzug.